„Aus dem Nichts“: Karlsruher Stadtteil kämpft mit Überflutungen

Eine Straße führt mitten durch ein Überschwemmungsgebiet. Überall steht das Wasser. Doch die Straße ist nicht mit Wasser bedeckt. Sie ist von Bäumen gesäumt und sieht aus wie eine Allee.
Symbolbild © imago/imagebroker

Der Regen hat aufgehört und es wird wärmer. Dennoch kämpft ein Karlsruher Stadtteil mit Überflutungen. Die Bewohner haben das Wasser nicht kommen sehen. Es kam wie aus heiterem Himmel.

Die Überflutungen haben den Karlsruher Stadtteil quasi überrumpelt. Die häufigsten Gründe für Hochwasser sind tagelange Regenfälle oder Starkregen. Das war hier nicht der Fall.

Überflutungen in einem Karlsruher Stadtteil – „Wie aus dem Nichts“

Einige der Anwohner haben nach eigenen Angaben so etwas noch nie erlebt. Sie haben zum Teil seit über 45 Jahren Grundstücke dort. Jetzt hat ein Karlsruher Stadtteil mit dem Hochwasser zu kämpfen. Das Hochwasser hat die Kleingartenanlage Rheinaue heimgesucht. Sie liegt in Daxlanden in Karlsruhe. Viele Bürgerinnen und Bürger haben hier seit vielen Jahren einen kleinen Garten und müssen nun mit dem Hochwasser zurechtkommen. Mit anderen Worten: Seit Anfang Juni steht wohl die gesamte Anlage unter Wasser.

Das Wasser kam von unten – Bürger stehen knietief im Wasser

Inzwischen geht das Wasser Stück für Stück zurück. Zu Spitzenzeiten standen die Kleingärtner bis zu den Knien im Wasser. Aber das Ungewöhnliche ist, dass es sich hier nicht um ein Hochwasser infolge von Niederschlägen handelt. Das Wasser kam von unten, aus dem Grundwasser. Es stieg aus den kleinen Bohrlöchern. Diese sind rund um die Kleingartenanlage in den Boden eingelassen. So bestätigt auch der Vorsitzende des Gartenvereins, Meikel Maier, dass man beobachten konnte, wie das Wasser förmlich aus den Löchern nach oben sprudelte.

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Die Ursache dafür ist recht einfach zu erklären, denn diese Überschwemmungen sind im Kern schon auf ein Hochwasser zurückzuführen. Innerhalb kürzester Zeit ist der Grundwasserspiegel zu schnell angestiegen. Dadurch drückte das Wasser mit enormer Kraft gegen die Erdoberfläche und führte zu Überschwemmungen in dem Karlsruher Stadtteil. Die Bohrlöcher gehen auf Probebohrungen vor zwei Jahren zurück. Damals hatte man diese Bohrungen für den Rheinpolder vorgenommen. Jetzt geht man aber davon aus, dass es wahrscheinlich auch ohne diese Bohrungen zu Überschwemmungen kommen wird. Das Wasser würde sich seinen Weg bahnen. Die Kleingärtner hoffen nun, dass das Hochwasser langsam weicht und sie ihre Gärten wieder wie gewohnt nutzen können.