Arbeiter entlassen: Traditionelle Manufaktur in Karlsruhe vorm Aus

Villa an der Majolika in Karlsruhe. Das historische Gebäude hat eine reich verzierte Fassade, erinnert an die Geschichte des Handwerks.
Symbolbild © imago/alimdi

Es ist sehr bedauerlich, doch in Karlsruhe steht jetzt eine traditionsreiche Manufaktur vor dem Aus. Damit verschwindet ein weiteres regionales Unternehmen. Die Mitarbeiter haben inzwischen ihre Kündigung erhalten.

Erst Corona, dann Inflation und hohe Neben- und Rohstoffkosten: Keine Frage, Händler, Gastronomen, Unternehmer und Handwerker haben es in diesen Tagen nicht leicht. Sie müssen gleich mehrere Herausforderungen meistern und dabei noch genug Geld verdienen, damit ihr Geschäft auf sicheren Beinen steht. Jetzt steht eine traditionsreiche Manufaktur in Karlsruhe vor dem Aus. Hier geht es leider nicht mehr weiter.

Traditionelle Manufaktur in Karlsruhe vorm Aus

Die Uhr für die Produktion tickt. Inzwischen haben alle Mitarbeiter der Manufaktur in Karlsruhe die Kündigung erhalten. Derzeit gehen alle noch ihren ursprünglichen Tätigkeiten nach, aber jeder weiß, dass die Manufaktur in Karlsruhe vor dem Aus steht und die Tage gezählt sind. Die Gröner Family Office GmbH ist Eigentümer des Betriebs, der kurz vor der Schließung steht. Derzeit werden noch die letzten Aufträge abgearbeitet. Die meisten dürften an dieser Stelle wissen, dass es sich bei dem betroffenen Unternehmen um die Majolika Manufaktur in Karlsruhe handelt.

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Auch die Auslieferung wird noch erfolgen, sodass kein Kunde im Regen stehen gelassen wird. Der Schließung war ein langer Streit vorausgegangen: Christoph Gröner, Unternehmer der Manufaktur, hatte lange darauf hingewiesen, dass man auf Gelder aus der Umnutzung der Immobilie angewiesen sei. Ein Streitpunkt war zum Beispiel das Werksgelände. Hier hätte die Stadt Karlsruhe den Betreibern entgegenkommen müssen, auch bei der Vergabe des Grundstücks und der Erbpacht.

Betreiber der Manufaktur kritisieren Stadt Karlsruhe

Das Verhältnis zwischen den Betreibern und der Stadt scheint demnach angespannt zu sein. Daran konnten auch die zuletzt geführten Gespräche nichts ändern. Man habe kaum noch Hoffnung, die Manufaktur irgendwie retten zu können. Karlsruhe verliere damit ein echtes Wahrzeichen, heißt es vonseiten der Betreiber. Inzwischen hat auch eine Betriebsversammlung stattgefunden, an der die sieben Mitarbeiter teilgenommen haben. Einige von ihnen arbeiten schon so lange für das Unternehmen, dass die Kündigung wohl erst zum Jahresende wirksam wird. Der Verkauf am Standort Hardtwald geht währenddessen weiter.