Arbeiter betroffen: Insolvenz erschüttert Karlsruher Region

Riesige Lagerhallen eines großen Konzerns. Mehrere Hallen stehen hier nebeneinander, davor LKWs und Autos. In den Hallen arbeiten die Mitarbeiter vielleicht auch im Schichtsystem. Davor befindet sich ein Parkplatz.
Symbolbild © istockphoto/xijian

Ausgerechnet eines der regionalen Unternehmen erschüttert mit seiner Insolvenz nun die Karlsruher Region. Einst einer der Marktführer in Europa, ist man über die letzten Jahre wohl in eine finanzielle Schieflage geraten. Für die Mitarbeiter eine unsichere Situation.

Die Nachricht von der Insolvenz hat nicht nur den Mitarbeitern des Unternehmens einen Schrecken versetzt. Die Insolvenz erschüttert die gesamte Karlsruher Region, denn die Firma hat hier Tradition.

Mitarbeiter geschockt: Insolvenz erschüttert Karlsruher Region

Die Inapa Deutschland GmbH ist “zahlungsunfähig”. Auch wenn der heutige Firmensitz sich in Hamburg befindet, sind die Auswirkungen in der Region Karlsruhe zu spüren. Die Insolvenz schockiert viele, denn es gibt Standorte in Karlsruhe und in Ettlingen. Hier bangen die Mitarbeiter nun um ihre Arbeitsplätze. Insgesamt sind mehr als 150 Mitarbeiter vor Ort beschäftigt. Bundesweit ist das Unternehmen an sechzehn Standorten vertreten. Grund für die plötzliche Insolvenz, die auch die Region Karlsruhe erschüttert, war ein kurzfristiger Kapitalbedarf in Millionenhöhe.

Einst traditionsreicher Marktführer – heute insolvent

Zugegeben, viele fragen sich, was sich hinter dem Namen des Unternehmens verbirgt. Während “Inapa” den wenigsten etwas sagt, sind es die “Schneidersöhne”, mit denen man mehr verbindet. Gegründet wurde das Unternehmen 1902 in Ettlingen. Heute kaum zu glauben, aber es gab Zeiten, da waren die Schneidersöhne einer der größten Papierhändler Europas. Rund 2.000 Mitarbeiter arbeiteten damals für das Unternehmen. Tatsächlich erwirtschaftete das damalige Rekordunternehmen einen Umsatz in Milliardenhöhe. In der Region Karlsruhe war es damit eines der umsatzstärksten Unternehmen, von dem heute nicht mehr viel übrig ist. Die Eigentümerfamilie Schneider hatte sich 2005 entschlossen, das eigene Familienunternehmen zu verkaufen. So ging Schneidersöhne an Papyrus AB. Die Übernahme wurde 2010 sogar im Europa-Park groß gefeiert.

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Man kann sich aber vorstellen, dass im Zuge der Digitalisierung vor allem der Bedarf an Papier enorm zurückgegangen ist. Nach dem Wechsel von Papyrus zu Inapa erschüttert nun die plötzliche Insolvenz des Unternehmens die Region Karlsruhe. Nach den Insolvenzen anderer großer regionaler Konzerne wie Galeria Kaufhof oder auch real ist dies eine weitere schlimme Nachricht für die Menschen in Deutschland. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Rettung des Unternehmens gelingt und was aus den vielen Arbeitsplätzen in der Region Karlsruhe wird.