Aktuelle Schnackenplage in Karlsruhe: Sie werden immer größer

Eine Tigermücke sticht zu
Symbolbild

In Karlsruhe breiten sich immer weiter die Schnacken aus, die Biester werden dabei immer größer.

Schon seit dem Spätherbst gehen bei der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) überdurchschnittlich viele Sichtungen von Stechmücken ein, insbesondere über Funde der Großen Hausmücke.

Das Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe weist deshalb darauf hin, dass ein mildes Frühjahr auch eine frühe Aktivität der Stechmücken in Karlsruhe mit sich bringen könnte. Auch Bürgerinnen und Bürger können vorbeugen: Für Regentonnen und andere Wasserbehälter gibt die Stadt Tabletten gegen die erste Larvenbrut der Hausstechmücken aus.

Mücken in Fallen nachgewiesen und gemeldet

Denn der nasse Spätfrühling und Sommer des vergangenen Jahres hatte nicht nur Auswirkungen auf das Auftreten der Auwald-Stechmücken, auch andere Arten wurden vermehrt in Fallen nachgewiesen oder von Bürgerinnen und Bürgern gemeldet: Typische Bruch- und Sumpfwaldarten, die normalerweise nur im Frühling in größerer Menge auftreten und von der KABS bekämpft werden, sind wegen der dauerhaft feuchten Wälder und des gesättigten Grundwasserspiegels auch im Sommer aufgetaucht. Einige Exemplare waren sogar außerhalb der Wälder zu finden, wenn eine Ortschaft in unmittelbarer Nähe lag.

Bei den meisten Arten in Karlsruhes Bruchwäldern handelt es sich um Stechmücken der Gattung Aedes. Diese überwintern, wie auch die Auwald-Stechmücken (ebenfalls Aedes), in Form von Eiern im Erdboden. Im Zuge der Waldstechmücken-Bekämpfung der KABS werden die aus den Eiern geschlüpften Larven bekämpft. Daher wird die Witterung des vergangenen Jahres für die Waldstechmücken keine Auswirkungen auf die diesjährige Saison haben.

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Überwinterung in Keller und Treppenhaus

Etwas anders verhält es sich bei Arten, die in den Ortschaften brüten, zum Beispiel die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens). Die Große Hausmücke (Culiseta annulata) fand die KABS auch in ortsnahen Wäldern im Spätsommer und bekämpfte diese dort teils aufgrund der hohen Larvendichte aktiv. Sie wird aufgrund der geringelten Beine häufig mit der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) verwechselt. Stechmücken der Gattungen Culex und Culiseta überwintern nicht in Ei-Form, stattdessen suchen sich begattete Weibchen geeignete Überwinterungsquartiere wie feuchtere Keller oder kühle Treppenhäuser.

Sollte das Frühjahr eine konstant milde Witterung bescheren, könnten die überwinternden Weibchen recht früh aktiv werden. Ein Großteil der Weibchen hat noch keine Blutmahlzeit zu sich genommen, daher könnte es witterungsbedingt schon vor Beginn der Waldstechmücken-Bekämpfung zu Beschwerden aus der Bevölkerung kommen. Die flugfähigen Weibchen aus dem Vorjahr sind durch die Bekämpfungsmaßnahmen jedoch nicht mehr zu erreichen. Gegen die erste Larvenbrut der Hausstechmücken können aber Tabletten mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) in Regentonnen und anderen Wasserbehältern eingesetzt werden. Der biologischer Wirkstoff bewirkt das Absterben der Mückenlarven.