“Aggressiv”: Tierplage im Raum Karlsruhe gerät außer Kontrolle

Tiere, die auf einem üppigen, grünen Naturweg mitten im Wald umgeben von Tannen und Wiese stehen, sind mit einem roten Pfeil deutlich markiert.
Symbolbild

Die äußerst aggressive Tierplage im Raum Karlsruhe kommt diesmal direkt aus der Luft. Inzwischen haben auch die Bürger bemerkt, dass die Entwicklung in die völlig falsche Richtung geht. Doch alles scheint zu spät.

Experten haben schon vor einiger Zeit Alarm geschlagen, doch geholfen hat es wohl nichts. Jetzt gerät ein Wildpark im Raum Karlsruhe völlig außer Kontrolle und gefährdet gleichzeitig die heimische Flora und Fauna.

Enorme Tierplage im Raum Karlsruhe – “alles zu spät”

Die Population sei wohl außer Kontrolle geraten, heißt es von offizieller Seite. Mit anderen Worten: Die Tierplage im Raum Karlsruhe lässt sich derzeit kaum noch stoppen. Das bekommen nicht nur die Landwirte der Region zu spüren, denn die Tiere sind äußerst gefräßig und richten enorme Schäden an. Derzeit werden die Tiere vom ersten August bis zum 15. Februar sogar gejagt. Denn die Tiere wurden als invasive Art eingestuft.

Die Plage im Raum Karlsruhe betrifft die 63 bis 72 Zentimeter große Nilgans. Eigentlich stammt die Nilgans aus Afrika. Man geht aber davon aus, dass in den 1980er-Jahren einzelne Tiere entweder ausgesetzt wurden oder eingeflogen sind. Die Spuren führen bis nach Holland. Und über Nordrhein-Westfalen sind sie dann bis nach Baden-Württemberg in den Raum Karlsruhe gekommen. Kein anderes Tier hat sich so schnell ausgebreitet wie die Nilgans. Man spricht sogar von einer Versechsfachung in den letzten Jahren.

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Enorme Ausbreitung – Gefahr für den Raum Karlsruhe

Auch wenn sich die Nilgans gerade in Baden-Württemberg in vielen Regionen ausgebreitet hat, sind die meisten Tiere nach wie vor zwischen Karlsruhe und Mannheim zu finden. Das bestätigen die aktuellen Jagdstatistiken. Die Nilgans ist relativ anspruchslos, was ihren Lebensraum angeht, sie brütet überall. Voraussetzung ist immer die Nähe zu einem Gewässer. Große Schäden entstehen durch die Verkotung in unmittelbarer Nähe, zum Beispiel in Ufernähe oder auch in Schwimmbädern. So kann es immer wieder zu Konflikten kommen.

Die Nilgans ist eine sogenannte gebietsfremde Art. Durch die dynamische Populationszunahme kann die regionale Artenvielfalt im Raum Karlsruhe wieder gefährdet werden. Denn Nilgänse verdrängen nach und nach heimische Tiere, weshalb sie seit 2017 zu den invasiven Tieren gehören, die gezielt bejagt werden dürfen.