Schwarzwaldhochstraße: Deutschlands höchste Panoramastraße

Die Schwarzwald Hochstraße ist eine der ältesten und bekanntesten Ferienstraßen in Deutschland. Sie erstreckt sich über rund 60 km von Freudenstadt nach Baden-Baden und ist ein Teil der Bundesstraße 500.
Symbolbild © istockphoto/Heinz-Juergen Sommer

Die Schwarzwaldhochstraße ist eine der ältesten und bekanntesten Panoramastraßen Deutschlands. Die herrliche Naturlandschaft ist ganzjährig stark befahren und lockt jedes Jahr zahlreiche Einheimische und Touristen in die Region. Die Straße erreicht eine Höhe von 1164 Metern und ist sowohl im Sommer als auch im Winter bei Wanderern, Mountainbikern, Motorrad- und Skifahrern beliebt. 

Vor über 85 Jahren erbaut: die Schwarzwaldhochstraße im Nordschwarzwald

Die Schwarzwaldhochstraße ist mit über 85 Jahren wahrscheinlich die älteste und bekannteste Straße im mittleren Nordschwarzwald. Die Straße, die als eine der schönsten Panoramastraßen Deutschlands gilt, verläuft über 60 Kilometer von Baden Baden nach Freudenstadt und erreicht dabei an ihrem höchsten Punkt 1164 Höhenmeter.

Von der wunderschönen Panoramastraße hat man einen großartigen Ausblick. Vom nördlichen Teil blickt man in die Rheinebene und bis zu den Vogesen. Ist das Wetter besonders gut, kann man sogar den Blick auf das Straßburger Münster genießen.

Die Schwarzwaldhochstraße ist eine gut ausgebaute, breite Bergstraße, entlang deren Verlauf es eine ganze Reihe Sehenswürdigkeiten sowie Wander- und Mountainbikewege gibt. Auch im Winter ist die Panoramastraße dank Skiliften, gespurten Waldwegen für Langläufer und Angeboten in den Bereichen ‘Ski Alpin’, ‘Snowboarden’ und ‘Schneeschuhwandern’ attraktiv.

Die älteste Straße im Nordschwarzwald: die Geschichte der Schwarzwaldhochstraße

Ihren Ursprung hat die Schwarzwaldhochstraße im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstanden eine Reihe von Saumpfaden, Viehtrieben und Holzabfuhrwegen, die dazu dienten, Holz aus den schwer zugänglichen Bereichen des Nordschwarzwaldes zu holen.

Schon in den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts war der Fahrweg zwischen Bad Lichtental und Sand, respektive Hundseck, grob geschottert. Der Ausbau zu einer richtigen Straße erfolgte dann in den 1930-ern mit dem Ziel, die Hotels in den Höhenlagen besser für den Autoverkehr erreichbar zu machen.

Die Einweihung der Verbindungsstrecke zwischen Hundseck und Unterstmatt fand im gleichen Jahr im November statt, anschließend wurde in den folgenden Jahren der weitere Ausbau bis zum Mummelsee und anschließend bis Ruhestein vorangetrieben. Schließlich erfolgte im Dritten Reich der Ausbau bis nach Freudenstadt, vorrangig zu militärischen Zwecken. Seit 1952 ist die Strecke durchgängig befahrbar.

Beliebtes Ausflugsziel im Schwarzwald: der Mummelsee

Wer entlang der Schwarzwaldhochstraße fährt, der kommt zwingend an ihm vorbei: In 1.000 Metern Höhe liegt der Mummelsee, ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe der Gemeinde Seebach im Nordschwarzwald.

Der Mummelsee ist ein sogenannter Karstsee. Solche Seen entstehen  durch den Einbruch unterirdischer Höhlen. 3,7 Hektar ist der Mummelsee groß und damit der größte Karstsee im Schwarzwald. Außerdem ist er rund 18 Meter tief und in der Eiszeit entstanden. Rund um den See gibt es steile, bewaldete Berghänge, im Westen erhebt sich der 1.123 Meter hohe Katzenkopf. Nördlich befindet sich, mit der noch höheren Hornisgrinde, der höchste Berg des Nordschwarzwalds.

Bekannt ist auch die am Ufer des Sees platzierte Statue einer Meerjungfrau, die an eine Sage über eine Nixe erinnert. Diese lebte im See, half nachts den Menschen und tanzte, sang und spielte mit ihnen.

Das Kloster Allerheiligen ist ein heute noch als Ruine vorhandenes ehemaliges Prämonstratenser-Chorherrenstift auf der Gemarkung von Oppenau im Schwarzwald. Es wurde zwischen 1191 und 1196 aufgrund einer Stiftung von Uta von Schauenburg gegründet.
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Sehenswert: die Klosterruine Allerheiligen

Oberhalb der 83 Meter hohen, siebenstufigen Allerheiligen-Wasserfälle befindet sich die Klosterruine Allerheiligen. Von dem frühgotischen Kloster sind einige Teile des Langhauses und der Vorhalle sowie Reste der Sakristei und des Kreuzgangs erhalten.

Gegründet wurde das Kloster zwischen 1191 und 1196. Uta von Schauenburg, die den Bau des Klosters durch eine Stiftung möglich machte, berief den Orden der Prämonstratenser in das Kloster. Bis 1803 führten die Ordensbrüder das Kloster, danach standen die Gebäude leer und wurden 1816 zum Abbruch versteigert. Als um 1840 die nahen Wasserfälle mit Leitern und Treppen erschlossen wurden, erlangten die Reste der Klosteranlage wieder Beachtung. Der erste badische Konservator, August von Bayer, setzte sich ab 1844 für den Erhalt des Klosters Allerheiligen ein.

Direkt beim Kloster liegen die Allerheiligen-Wasserfälle, die ebenfalls einen Besuch wert sind. Bei den Wasserfällen handelt es sich um die größten natürlichen Wasserfälle im Nordschwarzwald. Gespeist vom Limbach fallen sie in mehreren Stufen rund 90 Meter in die Tiefe. Erreicht werden können das Kloster und die Allerheiligen-Wasserfälle über einen schönen Rundweg mit Holzbrücken und Treppenstufen.

Geschaffen durch einen Orkan: der Lotharpfad

Im Jahr 1999 fegte der Orkan Lothar über weite Teile Süddeutschlands und den Schwarzwald. Dabei wurde große Waldflächen zerstört, der Orkan hinterließ eine Schneise der Zerstörung und gerodete Flächen.

Im Jahr 2003 wurde beim Schliffkopf an der Schwarzwaldhochstraße der Lotharpfad eingeweiht. Der rund 800 Meter lange Erlebnispfad kann von Besuchern über Stege, Leitern und Treppen erkundet werden. Insbesondere kann beobachtet werden, wie sich die Natur ohne jeglichen Eingriff der Menschen fast vollständig wieder regeneriert hat. Von einer dort aufgestellten Aussichtsplattform aus hat man einen tollen Blick über den Nordschwarzwald.

Der Mummelsee ist ein Karsee im Schwarzwald, der auf einer Höhe von 1028,5 m ü. NN am Abhang der Hornisgrinde liegt. Mit einer Größe von 3,7 Hektar und einer Tiefe von 18 Metern zählt er zu den meistbesuchten Seen in Baden-Württemberg und liegt direkt an der Schwarzwaldhochstraße.
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Altes und neues Ausflugsziel: der Hornisgrinde Aussichtsturm

Der Hornisgrinde Aussichtsturm ist nicht – wie viele Besucher glauben – eine Hinterlassenschaft einer alten Burg. Vielmehr verdankt er seine Existenz einer Initiative des Badischen Schwarzwaldvereins unter Fabrikdirektor Wilhelm Nauwerck aus Oberachern. Das Großherzogliche Bezirksamt Achern erteilte am 15. Juni 1909 die Baugenehmigung und im Jahr 1910 wurde der Bau fertiggestellt, wie eine Kupfertafel am Eingang des Turms unter Angabe des Architekten bestätigt.

Lange Zeit war der Hornisgrindegipfel mit dem Aussichtsturm und dem “Grindenhotel” das beliebteste Ausflugsziel der Region. Genau genommen bis 1942, bis die Deutsche Luftwaffe das Areal beschlagnahmte und es später durch das französische Militär übernommen wurde. Ganze 60 Jahre blieb der Hornisgrinde Aussichtsturm an der Schwarzwaldhochstraße für die Öffentlichkeit verschlossen.

Erst seit dem Rückkauf der Liegenschaften 1999 durch die Gemeinde Seebach und die Waldgenossenschaft Seebach wird wieder das Ziel verfolgt, die Hornisgrinde und den Aussichtsturm zu einem beliebten Ausflugsziel zu machen. Seit Mai 2005 kann der Hornisgrinde Aussichtsturm wieder betreten werden.

Der größte Stausee im Nordschwarzwald: die Forbach-Schwarzenbach-Talsperre

Aufgrund seiner schönen Lage ist der Stausee Forbach-Schwarzenbach-Talsperre zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ausflugsziel. Umrahmt von den Bergen des Schwarzwalds kann man dort Bootfahren, Baden, Wandern und Radfahren.

Der Stausee ist mit einer Länge von rund 2,5 Kilometern der größte im Nordschwarzwald. Die Talsperre liegt an der L 82, etwa 10 Kilometer von Forbach entfernt, auf einer Höhe von 668,5 Metern zwischen der Schwarzwaldhochstraße und dem Murgtal. Das Wasser wird in Druckstollen und -rohren zur Stromgewinnung unter- und oberirdisch bis zum Rudolf Fettweis-Werk (EnBW) in Forbach geleitet.