Zunge wird blau: Schwere Seuche breitet sich im Schwarzwald aus

Mehrere Personen tragen weiße Schutzanzüge im Wald in der Natur. Sie führen Felduntersuchungen durch und nehmen Proben von Bäumen, Boden und Gestrüpp. Später im Labor werden diese Proben untersucht.
Symbolbild © istockphoto/EvgeniyShkolenko

Zurzeit breitet sich eine schlimme Seuche im Schwarzwald aus. Und es gibt einen ganz perfiden Nebeneffekt: Die Zunge kann bei einer Infektion eine blaue Färbung annehmen.

Das wünscht man wohl niemandem. Die Zunge kann bei dieser Infektion tatsächlich blau werden. Und die Seuche im Schwarzwald breitet sich immer weiter aus.

Die blaue Zunge ist nur ein perfides Symptom dieser tödlichen Seuche

Im Zuge des Klimawandels verändert sich unsere Natur. An der Ostsee hat das bereits solche Ausmaße angenommen, dass das Gewässer nur noch einen Schritt von einer allgemeinen Verseuchung entfernt ist. Bei der Seuche, die zurzeit im Schwarzwald wuchert, verhält sich das anders – aber nur ein bisschen. Überträger des sogenannten Blue-Tongue-Virus Serotyp 3 (BTV-3) sind nämlich Gnitzen. Diese auch Kriebelmücken genannten, winzig kleinen blutsaugenden Insekten sind die Hauptüberträger des Blauzungenvirus. Und wenn es auf unserem Planeten wärmer wird, überleben mehr Mücken den Winter. Bis die Seuche aus dem Schwarzwald ganz Deutschland befällt, ist es daher wohl nur noch eine Frage der Zeit. Wie kann man sich also schützen?

Wir Menschen müssen uns zunächst nicht direkt fürchten. Die Seuche, die im Schwarzwald tobt, befällt jedoch unsere Nutztiere. Schafe stehen dabei besonders im Fokus, aber auch Rinder, Ziegen, Lamas und Alpakas sind betroffen. Die blaue Zunge ist ein Symptom von vielen und wahrscheinlich noch das harmloseste. Außerdem tritt diese Farbwandlung relativ selten ein, obwohl das Blue-Tongue-Virus diesen charakteristischen Namen trägt. Leider enden Infektionen oft mit dem Tod des Tieres. Vor allem bei Schafen trifft das zu. Andere Tiere erleiden Schwellungen und starkes Fieber. Zumindest können sich die infizierten Tiere nicht gegenseitig anstecken. Dennoch breitet sich die Seuche aktuell im Schwarzwald und darüber hinaus immer weiter aus.

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Die Ausbreitung drang von den Niederlanden bis nach Baden-Württemberg vor

Vor circa einem Jahr kam das Virus erstmals nach Deutschland. Im letzten Herbst hat man die ersten Fälle in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen festgestellt – höchstwahrscheinlich “importiert” aus den Niederlanden. In Baden-Württemberg müssen wir seit eineinhalb Monaten vermehrt Fälle verbuchen. Die hiesige Tierseuchenkasse bezeichnet den Verlauf der Verbreitung mittlerweile offiziell als explosiv. Daran, dass bald Tiere in ganz Deutschland befallen sein werden, besteht für die Experten keinerlei Zweifel.

Die rasante Ausbreitung des Blauzungenvirus zeigt, wie sehr der Klimawandel unsere Umwelt beeinflusst und welche neuen Herausforderungen dadurch auf uns zukommen. Die Seuche, die zurzeit stark im Schwarzwald wuchert, wird sich ohne Unterlass weiter ausbreiten. Umso wichtiger ist es, wachsam zu bleiben und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Nutztiere vor dieser gefährlichen Krankheit zu schützen.