“Zu teuer”: Ladesäulen in Baden-Württemberg stehen vor dem Aus

Mehrere Ladesäulen für Elektroautos stehen nebeneinander in einer Stadt. Die Ladesäulen können an einer öffentlichen Ladestation an E-Autos angeschlossen werden, um die Fahrzeuge wieder zu betanken.
Symbolbild © istockphoto/Heiko119

Das Geld in Deutschland ist knapp und so droht eventuell bald das Aus für viele geplante Ladesäulen in Baden-Württemberg. Denn um Geld zu sparen, will das Land einige Leistungen streichen.

Deutschland ist seit geraumer Zeit auf Sparkurs und prüft immer wieder, wo Kosten heruntergefahren werden können. Jetzt droht die Regierung den Plan von noch mehr Ladesäulen in Baden-Württemberg deshalb zu kippen.

Mit der Maßnahme will das Land sparen

Die wirtschaftliche Situation ist nicht nur für Verbraucher herausfordernd, sondern auch für das Land Baden-Württemberg selbst. Schon länger ist bekannt, dass es ein großes Haushaltsloch gibt. In Konsequenz ist die Regierung extrem bemüht, dieses durch Sparmaßnahmen an verschiedenen Stellen zu schließen. Um herauszufinden, wo Kosten eingespart werden können, hat der Rechnungshof nun kontrolliert, was das Land tun kann.

Generell rät dieser der Landesregierung, sich auf die wichtigen Dinge zu beschränken und die Kosten an allen anderen Stellen massiv herunterzufahren. Dazu geben die Verantwortlichen direkt auch einige Beispiele. Bei der Kontrolle ist unter anderem aufgefallen, dass viele öffentliche Ladestationen nicht aktiv betrieben werden. Diese Erkenntnis könnte bald sogar das Aus für zahlreiche Ladesäulen in Baden-Württemberg bedeuten.

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Das Land braucht nicht mehr davon

Nach Aussage des Rechnungshofes kann man vor allem in Bezug auf die Art der Ladesäulen in Baden-Württemberg einiges tun. Denn den Prüfern ist aufgefallen, dass viele Ladesäulen ausgeschaltet sind und nicht genutzt werden. Problematisch ist dabei, dass die Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW) diese damals aufgestellt hat und regelmäßig eine Betriebskostenpauschale in Rechnung stellt. Die Präsidentin des Rechnungshofes, Cornelia Ruppert, stellt daher das Ziel, bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 14.000 Ladestellen aufzustocken, stark infrage. Ursprünglich sollte jeder vierte Stellplatz mit den Säulen ausgestattet werden. Dadurch, dass jetzt allerdings bereits Teile abbestellt wurden, sieht sie keinen Bedarf nach noch mehr Ladepunkten.

Ihrer Einschätzung nach sei es weitaus sinnvoller, Wallboxen aufzustellen, welche die Behörden dann in Eigenregie betreiben können. Denn die Ladekosten an den Ladesäulen seien im Vergleich viel teurer und bringen somit einiges an Sparpotenzial mit. Ruppert merkt zudem an, dass das Land bereits gut mit Ladesäulen ausgestattet sei und man sich die Investition von rund 78 Millionen Euro für das damals gesetzte Ziel sparen könne.