Unheimlich: See in Baden-Württemberg verschwindet immer wieder

Nah an einem dichten Wald liegt ein kleiner Bach mit kristallklarem Wasser. Davor ist eine Wiese, von der in den frühen Morgenstunden Tau und Nebel aufsteigen und so eine bildhübsche Landschaft erschaffen.
Symbolbild © imago/Petra Schneider

Unglaublich, aber wahr: Dieser große See mitten im Bundesland Baden-Württemberg verschwindet immer wieder. Besucher können das Wasser des Naturphänomens teilweise mehrere Jahre lang nicht sehen.

Ein See in Baden-Württemberg ist anders als alle anderen des Landes. Denn was alle Gewässer vom Bodensee über den Chiemsee bis hin zum großen Plöner See gemeinsam haben, ist ihre Beständigkeit. Wer einen bestimmten See besuchen will, kann dies in der Regel zu jeder Jahreszeit tun. Denn die Natur läuft den Menschen letztendlich nicht weg. Anders sieht das bei einem ganz bestimmten See aus, denn dieser scheint wie verhext zu sein. Das Wasser taucht nur zu besonderen Anlässen auf. Ansonsten ist vom See schlichtweg nichts zu sehen.

Magischer See

Bei dem scheinbar verzauberten See in Baden-Württemberg, der immer wieder verschwindet, handelt es sich um den Eichener See bei Schopfheim. Im Gegensatz zu allen anderen Seen, ist dieser nicht immer dort, wo man ihn erwartet. Der Hintergrund ist die Tatsache, dass es sich bei dem Seebecken um eine zu einem unterirdischen Höhlensystem gehörende Mulde handelt. Diese ist an der tiefsten Stelle bis zu drei Meter tief und misst insgesamt knapp 2,5 Hektar Fläche.

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Das Einzigartige an der sogenannten Muschelkalk-Karstwanne ist jedoch ihre Position. Denn sie so positioniert, dass die Mulde sich nur mit Wasser füllt, wenn sich in dem Höhlensystem genügend Grundwasserstand staut. Konkret bedeutet das, dass der Karstsee nur dann auftaucht, wenn es extrem viel regnet.

Seltenes Fossil

Da das Grundwasser den benötigten Stand nur sehr selten erreicht, taucht der scheinbar magische See in Baden-Württemberg auch nur alle paar Jahre auf. Experten berichten, dass es unglaubliche ein bis fünf Wochen Dauerregen benötigt, damit die Mulde sich in einen asiatischen Karstsee verwandelt.

Daraufhin können Besucher das Naturphänomen dann bis zu 20 Wochen lang bestaunen, bevor es wieder verschwindet. Denn sobald das Becken mit Wasser gefüllt ist und der Regen stoppt, fließt dieses langsam aber sicher ab und verdunstet zudem. Wer den See zu Gesicht bekommt, darf sich in jedem Fall glücklich schätzen, denn in den letzten einhundert Jahren ist der See nur etwa zwanzigmal erschienen.