Sehr hässlich: Neues Insekt wird nach Minister Kretschmann benannt

Ein Behältnis voller kleiner Wespen
Symbolbild © istockphoto/Sabine Heindorf

Vor Kurzem wurde eine neue Wespenart entdeckt. Faszinierend oder hässlich? Darüber scheiden sich die Geister. Der Hintergrund der Namensgebung ist ebenfalls skurril.

Kürzlich entdeckte Forscherin Marina Moser eine neue und sehr spezielle Wespenart. Sie entschied sich für einen äußerst außergewöhnlichen Namen. Inspiriert hat sie dabei der Grünen-Politiker Winfried Kretschmann, dessen Reaktion nicht lange auf sich warten ließ.

Nur einen Millimeter groß

Die „Aphanogmus kretschmanni”-Wespe lebt als Parasitoid und ist nur einen Millimeter groß. Wie viele andere Wespenarten ist sie für den Menschen ungefährlich und trägt zur Bekämpfung von Schädlingen bei. Namensvetter der Wespe ist Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Im Naturkundemuseum Stuttgart erhielt der Grünen-Politiker symbolisch ein Modell der neuen Wespenart überreicht. Die Forscherin habe sich mit dem Namen für Kretschmanns Engagement für die Artenvielfalt bedanken wollen.

Dieser zeigte sich daraufhin sichtlich gerührt: „Ich bin irgendwie überwältigt“, so Kretschmann. Dass die neue Wespenart seinen Namen bekommen habe, sei die „schönste Anerkennung“, die er in seiner Amtszeit erleben durfte. Er sei 1979 sogar in die Politik eingestiegen, um sich für die Umwelt und Natur zu engagieren.

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Wespe ohne Stachel

Die Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten. Viele sind amüsiert darüber, dass die Ein-Millimeter-Wespe “Aphanogmus kretschmanni” nicht einmal über einen Stachel am Hinterleib verfüge. Die schwarz-gelbe Färbung suche man ebenfalls vergebens. Stattdessen sei das Insekt mit rätselhaften Borsten ausgestattet. Diese würden an Kretschmanns Frisur erinnern, so ein User auf Facebook.

Laut Wissenschaftlern nutzt das Insekt die Borsten, um harte Pflanzenoberflächen aufzurauen. So gelangen die Wespen an ihre Beute, die Wirtstiere. Für den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg stellt diese Tatsache einen guten Vergleich mit ihm dar. Denn auch er habe wie die kleinen Tiere dicke Bretter gebohrt. „Ich habe auch schon mal ‘Brettlesbohrer’ geheißen”, sagte er dazu. Mit seinem Engagement in der Politik bohre er zudem seit vierzig Jahren an einem ziemlich dicken Brett, und zwar dem Umweltschutz. Während ihm da einige Internetnutzer zustimmen, finden andere die Wespe einfach nur sehr hässlich.