Schwäbisch gehört zu den unbeliebtesten Dialekten in Deutschland

Die Königsstraße in Stuttgart.
Symbolbild © istockphoto/diegograndi

“Mir schwätzet Schwäbisch” – und das gefällt vielen in Deutschland nicht. Zumindest, wenn man einer aktuellen Umfrage Glauben schenken kann.

Jedes Bundesland in Deutschland hat seine eigenen sprachlichen Besonderheiten. Während der Berliner durch sein “Icke” auffällt, grüßt man sich im Norden am liebsten mit “Moin” und der Franke sagt besonders gern “Dange”. Dabei sind jedoch einige der regionalen Sprachunterschiede beliebter als andere. Ausgerechnet schwäbisch wurde jetzt zu einem der unbeliebtesten Dialekte in der Bundesrepublik gewählt.

Schwäbisch und Sächsisch am unbeliebtesten

Auf einer Online-Plattform zum Sprachen lernen wurden über 100 Personen zwischen 16 und 65 Jahren befragt, welche Dialekte ihnen in Deutschland gar nicht gefallen. Und hier war Schwäbisch ganz stark auf den hinteren Plätzen anzutreffen.

Am unbeliebtesten war mit 37, 6 Prozent Sächsisch, aber direkt dahinter kam bereits die schwäbische Mundart. Jeder Fünfte gab an, dass der Dialekt auf Baden-Württemberg ein “Dialekt des Grauens” wäre. Insbesondere in Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und auch Nordrhein-Westfalen war das Schwäbische extrem unbeliebt.

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An dritter Stelle – und damit hinter dem Schwäbischen – landete der bayerische Dialekt mit ganzen 18, 6 Prozent. Interessanterweise würde laut der Umfrage das reine Badisch als um einiges angenehmer eingeschätzt. Auch das Westfälische, Rheinländische oder sogar Fränkische und Saarländische hörten die Personen in der Umfrage lieber.

“Deutsch ist die Sprache, Schwäbisch die Vollendung”

Laut Psychologen und Linguisten ist es eindeutig, warum ausgerechnet Schwäbisch und Sächsisch auf den hinteren Plätzen landen. Denn beide Mundarten besitze Laute, die aus dem hinteren Teil des Rachens kommen. Vielen Menschen ist das suspekt, beinahe so als würde derjenige, der erzählt, etwas verheimlichen. Im Norden von Deutschland hingegen redet man mehr mit den Zähnen. Das macht einen offeneren Eindruck, der zudem sofort sympathisch wirkt.

Was viele jedoch dabei vergessen: das Schwäbische ist ein sehr alter Dialekt und hat durchaus seine Besonderheiten, die man – ob Linguist oder nicht – schätzen sollte. Und abgewöhnen kann man einen Dialekt den Menschen ohnehin nicht.