Pilotprojekt: Stadt in Rheinland-Pfalz startet Vier-Tage-Woche

Mann auf der Baustelle bei der Arbeit
Symbolbild © istockphoto/Anton Novikov

Über die Vier-Tage-Woche wird deutschlandweit viel diskutiert und gestritten. Nun geht eine Stadt in Rheinland-Pfalz neue Wege und führt testweise das Pilotprojekt ein. Wie reagieren die Mitarbeiter auf diese neue Arbeitszeit? Wird sie angenommen oder doch eher abgelehnt?

Die Idee einer 4-Tage-Woche als Pilotprojekt stößt auch in Baden-Württemberg bei Unternehmen auf geteilte Meinungen. Mercedes-Chef Ola Källenius spricht sich dagegen aus, während andere Firmen die verkürzte Arbeitswoche befürworten. In Ludwigshafen am Rhein haben die städtischen Mitarbeiter die Möglichkeit zur 4-Tage-Woche, obwohl das Angebot scheinbar auf wenig Interesse stößt, trotz des Bemühens der Stadt, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Die Haltung zur 4-Tage-Woche variiert sowohl bei Unternehmensführern als auch bei den Mitarbeitern. Was kann man daraus ableiten?

So ist die Bilanz der 4-Tage-Woche in Ludwigshafen

Anfang Juli erst hat die Stadt Ludwigshafen an der Grenze zu Baden-Württemberg ein Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche eingeführt. Bei diesem soll die wöchentliche Arbeitszeit der Mitarbeiter gleich bleiben, jedoch verteilt man diese auf nur noch vier Tage und nicht wie bislang auf fünf. Trotz des Potenzials, weniger zu arbeiten, haben nur zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung Ludwigshafen bisher einen Antrag für die 4-Tage-Woche gestellt.

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Michael Seitz, der Personalvorsitzende der Stadt, ist nicht überrascht von der geringen Nachfrage. Er führt dies auf die bereits flexiblen Arbeitsbedingungen und die Anforderungen einiger Tätigkeitsbereiche zurück, die eine Umstellung auf eine 4-Tage-Woche erschweren. Eine Vier-Tage-Woche macht demnach also nicht in jedem Betrieb Sinn und muss von Fall zu Fall abgewogen werden.

Ludwigshafen erhofft sich dennoch etwas vom neuen Arbeitszeitmodell

Obwohl bisher nur wenige Mitarbeiter der Stadt Ludwigshafen das Angebot zur Vier-Tage-Woche in Anspruch genommen haben, sieht die Stadtverwaltung das Pilotprojekt nicht als Misserfolg an. Ludwigshafen erhofft sich durch die Einführung der 4-Tage-Woche neue Mitarbeiter anzuziehen. Zudem will man die Überlastung der Belegschaft sowie den hohen Krankenstand reduzieren.

Dies ist ein sinnvolles Ziel, was dem akuten Fachkräftemangel und der Überlastung der Ämter bestimmt helfen wird. Trotz der bisherigen geringen Nachfrage testet die Stadt das Modell weiterhin für ein Jahr. Es bedarf schließlich einer sorgfältigen Abwägung der Vor- und Nachteile der verkürzten Arbeitszeit, bis man ein endgültiges Fazit ziehen kann. Ob dieses Pilotprojekt also woanders ebenfalls eingeführt wird, bleibt abzuwarten.