Nesselgift: Gefährliches Insekt breitet sich in Baden-Württemberg aus

Ein Aushang vor einem Baum in einem Wald. Auf diesem Schild ist ein großes Achtungszeichen zu lesen. Es handelt sich um eine Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner, von dem eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Außerdem geschrieben steht: Berühren Sie auf keinen Fall Raupen oder Nester.
Symbolbild © imago/blickwinkel

Outdoor-Fans sollten aktuell besonders achtsam unterwegs sein, denn ein gefährliches Insekt breitet sich in Baden-Württemberg aus. Der Kontakt mit den Tieren tut mitunter sehr weh.

Während die meisten Menschen Igel, Vögel und Rehe niedlich finden, sind andere Waldbewohner eher unbeliebt. Nur die wenigsten können sich für Insekten begeistern und das liegt wohl auch daran, dass einige von ihnen gefährlich sind. Ein gefährliches Insekt breitet sich in Baden-Württemberg aus, welches bei Kontakt mit der Haut Probleme bereitet. Wer draußen unterwegs ist, sollte die Augen offen und Abstand halten, wenn er eines der Tierchen entdeckt. Denn für empfindliche Menschen kann die Begegnung gravierende Folgen haben.

Gefährliche Begegnung – Insekt breitet sich aus

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass das Insekt mit dem langen Namen Eichenprozessionsspinner sich in Deutschland ausbreitet. Dabei handelt es sich um eine spezielle Raupenart, deren Körper mit hunderten Brennhaaren bedeckt ist. Diese bildet das Tier im Larvenstadium und wird damit zur Gefahr für den Menschen. Der Experte Dominik Wonsack von der forstlichen Versuchungs- und Forschungsanstalt (FVA) in Baden-Württemberg erklärt, dass der Kontakt dringend vermieden werden sollte.

Denn laut seiner Aussage kommt es bei Kontakt mit den Haaren der Raupe mitunter zu Hautausschlägen sowie Augen- und Atemwegserkrankungen. Er warnt besonders empfindliche Personen vor Berührungen mit den Insekten, denn im schlimmsten Fall kann das Nesselgift der Tiere beim Menschen zu einem anaphylaktischen Schock führen.

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Schnelle Ausbreitung im Bundesland

In Schwäbisch Hall kämpfen die Menschen bereits seit Mai mit Drohnen und Schädlingsbekämpfungsmitteln gegen die Raupe an. Denn das Insekt breitet sich extrem schnell in der Gegend aus und soll gestoppt werden. Und auch andere Orte in Baden-Württemberg sind bereits aktiv geworden, um die von den Tieren ausgehende Gefahr einzudämmen. So erklärt eine Sprecherin der Stadt Göppingen: „Wir besprühen 71 Gehölze im Stadtgebiet prophylaktisch mit einem Mittel.“

Der Fokus liegt dabei bewusst auf Stoffen, die Insekten bekämpfen und gleichzeitig unbedenklich für andere Säugetiere und Vögel sind. Vor allem jetzt laufen die Maßnahmen auf Hochtouren, denn die Zahnspinner befinden sich mitten im Larvenstadium, währenddessen die gefährlichen Haare immer mehr werden. Allein im Jahr 2023 waren 288 Hektar Wald von dem Eichenprozessionsspinner befallen. Inwiefern die Tiere sich im Jahr 2024 weiter ausbreiten werden, ist noch nicht bekannt.