Nach fast 60 Jahren: Autozulieferer aus Baden-Württemberg insolvent

Eine Produktionshalle, in der Güter gefertigt werden. Im Vordergrund ist ein niedergelegter Helm mit Schutzkleidung. Im Hintergrund befinden sich Gänge, Maschinen und ein Arbeiter.
Symbolbild © IMAGO/Funke Foto Services

Ein Autozulieferer aus Baden-Württemberg ist insolvent und ergreift dramatische Maßnahmen für alle Mitarbeiter. Das Unternehmen ist seit fast 60 Jahren im Markt und muss sich jetzt in die Insolvenzwelle einreihen. 

Das ist ein echter Schock für alle Mitarbeiter. Ein Autozulieferer aus Baden-Württemberg ist insolvent und reiht sich nahtlos in eine große Welle an Pleiten in diesem Jahr ein. Das Mittelstandsunternehmen greift jetzt zu drastischen Maßnahmen.

Dramatische Folgen: Traditionsunternehmen steht vor dem Aus

Die Automobilbranche ist derzeit mehr als nur angeschlagen. Die Absätze gehen in diesem Jahr stark zurück und die großen Hersteller kommen mächtig ins Schwimmen. Auch die Zulieferer sind von der Krise natürlich nicht ausgenommen. Nun erwischt es ein weiteres Unternehmen, welches eng mit den großen Autobauern zusammenarbeitet. Die Federnfabrik Erwin Lutz GmbH aus Eningen in Baden-Württemberg ist insolvent und muss nun drastische Maßnahmen ergreifen. Die Leidtragenden sind vor allem die Mitarbeiter, denn besonders beim Personal muss der Betrieb jetzt einsparen, was möglich ist.

Das Unternehmen besteht seit 60 Jahren und beliefert die großen Automobilkonzerne mit industriellen Federn, die in den Fahrzeugen verbaut werden. Massive Rückgänge der Aufträge machten dem Betrieb so zu schaffen, dass die Geschäftsführung einen Insolvenzantrag beim Tübinger Amtsgericht einreichen musste. Die Folge: Der Insolvenzverwalter verwaltet jetzt das gesamte Vermögen der Fabrik und setzt drastische Maßnahmen durch, die bereits zuvor von der Firma ausgearbeitet wurden. Der Umsatzrückgang führt jetzt zu einer kompletten Stilllegung des Betriebs, um sämtliche Kosten der Produktion einzusparen.

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Schocknachricht für alle Mitarbeiter

Für die Mitarbeiter der Federnfabrik sind die jetzt beschlossenen Maßnahmen ein Schock. Denn die Geschäftsführung legt nicht nur die gesamte Produktion auf Eis, sondern hatte schon vor dem offiziellen Insolvenzantrag allen Mitarbeitern betrieblich gekündigt. Der Insolvenzverwalter führt nun in Abstimmung mit der Geschäftsleitung den Betrieb weiter. Die Angestellten erhalten fortan ihren Lohn über ein Insolvenzgeld, das für die Monate Juli und August auch schon ausbezahlt worden sei, heißt es aus der Insolvenzverwaltung. Ob der Betrieb in Eningen überhaupt noch zu retten ist, werden die nächsten Monate entscheiden.