Möglicher Blackout: Überlastung von E-Autos droht in Baden-Württemberg

E-Autos tanken mit Strom. Zu sehen ist der hintere Bereich eines weiß-silbernen E-Autos, das an einer Ladesäule mit Strom angeschlossen ist. Das Kabel ist gelb und dient dazu, das Auto, oder besser dessen Batterie aufzuladen.
Symbolbild

Die E-Autos in Baden-Württemberg müssen nun einen Belastungstest durchführen. Denn es muss dringend geprüft werden, ob das Stromnetz der Mehrbelastung überhaupt Stand halten kann. Ein neues Projekt soll den Härtetest ermöglichen.

Auf der Straße wird eine Art Reallabor aufgebaut. So wird ein neues Projekt in Künzelsau nun den Fall der Fälle simulieren. Eine große Unsicherheit schwebt über allem, denn bislang ist nicht klar, ob das Netz der Belastung durch ladende E-Autos wirklich Stand hält.

Belastungsgrenze muss ausgelotet werden

Mit so einem Problem müssen sich Menschen erst beschäftigen, seit es immer mehr E-Autos gibt: Hält das Stromnetz die Mehrbelastung durch ständig ladende E-Autos, oder bricht es zusammen? Damit es nicht zu einem umfassenden Black-Out kommt, wird nun in Künzelsau ein großes Projekt gestartet. Dabei sollen im Realtest Daten und Werte eruiert werden, die für die Zukunft wichtig sein können.

Die Netze BW hat ein Reallabor in Künzelsau, sprichwörtlich auf die Straße gebracht. Hier soll erprobt werden, wie Ladeeinrichtungen für private E-Autos netzdienlich gesteuert werden können. Dies ist wichtig, um Netzengpässe und mögliche Stromausfälle zu verhindern.

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Eine ganze Straße wird zum Testlabor

Insgesamt acht Haushalte nehmen in der ausgewählten Straße teil. In sechs Monaten soll nun der harte Alltagstest geprüft werden. Alle Haushalte sind an einen gemeinsamen Stromkreis angeschlossen. Damit wird ein Härtefall simuliert, wie er in Zukunft Alltag sein könnte.

Geprüft werden soll, wie sich die E-Mobilität auf den alltäglichen, realen Netzbetrieb auswirken kann. Alle teilnehmenden Haushalte erhalten über den Zeitraum des Projektes, das bis April 2022 noch läuft, ein E-Fahrzeug zur Verfügung. Außerdem erhält jeder Teilnehmer für das Fahrzeug eine 11 kW-Ladebox.

Genaue Ergebnisse im Praxistest

Das Ziel des Projektes ist es, so realitätsgetreue Ergebnisse und Werte zu erhalten, wie möglich. Projektleiter Sven Zahorka erklärt dazu: „Unsere Aufgabe als Netzbetreiber ist es, möglichen Engpässen in der Stromversorgung entgegenzuwirken. Dazu erproben wir verschiedene Strategien im Bereich des privaten Ladens. Netzdienliches Lademanagement ist hierbei das Schlüsselwort.“

Digitale Stromzähler, intelligente Messsysteme und zusätzliche Steuerboxen sollen bei der Ermittlung zum Einsatz kommen. Durch die Endergebnisse aus Künzelsau sollen so einheitliche Steuerungen für das gesamte Land ermittelt werden.