Mercedes investiert in Verbrenner-Werke in Baden-Württemberg

Das Gebäude einer Mercedes-Niederlassung mit dem Mercedes-Stern auf dem Dach. Das Firmen-Logo prangt am blauen Himmel bei sonnigem Wetter. Die Niederlassung könnte ein Werk oder eine Zentrale sein.
Symbolbild © imago/imagebroker

Eine Menge Geld soll nach Baden-Württemberg fließen. Dafür investiert Mercedes jetzt wieder verstärkt in seine Verbrenner-Werke. Die Angestellten aus der Region dürfen sich über sichere Arbeitsplätze freuen.

Dieser Schritt mag unerwartet kommen, wird aber sämtliche Beschäftigte aus Baden-Württemberg freuen. Trotz der allgegenwärtigen Elektrifizierung investiert Mercedes eine Mega-Summe in seine Verbrenner-Werke. Für den Südwesten bedeutet das wirtschaftliche Stabilität.

Ein Balanceakt, der sich als kluger Schachzug erweisen könnte

Nur ein einziger deutscher Autobauer hat etwas zu feiern, wenn es um die diesjährigen Absatzzahlen seiner Elektroautos geht. Mercedes ist es allerdings nicht. Im zweiten Quartal 2024 verkaufte der Stuttgarter Autobauer sechs Prozent weniger Stromer, als er das im gleichen Zeitraum des letzten Jahres tat. Könnte dies auch der Grund sein, warum Mercedes auf einmal Milliarden Euro in seine Verbrenner-Werke investiert? Die Arbeiter aus Baden-Württemberg freuen sich selbstverständlich, da das meiste Geld in ihr Bundesland fließt. Somit ist hier für die kommenden Jahre erst einmal vorgesorgt. Doch für alle anderen mutet diese Entwicklung komisch an. Es hat beinahe den Anschein, als ob das schwäbische Unternehmen den Schritt zur E-Mobilität nicht mehr wagen will – und stattdessen zurückrudert.

Ganz so ist es zum Glück nicht. Die 14 Milliarden Euro, die Mercedes nun in die Hand nimmt und größtenteils in seine heimischen Verbrenner-Werke investiert, sollen Hightech-Verbrennern zugutekommen. So zumindest drückt sich der Autobauer aus. Gemeint sind damit längst tot geglaubte Hybrid-Modelle. Zwar lauteten die Pläne von Mercedes neulich noch, ab 2030 nur noch rein elektrische Autos verkaufen zu wollen. Doch man passt sich eben den jüngsten Kaufgewohnheiten der Autofahrer an und entscheidet sich für einen Mittelweg. Viele Menschen präferieren immer noch Verbrenner, und insbesondere die von Mercedes. Da man diese aber nicht mehr wie noch vor ein paar Jahren so gestalten kann, wie man möchte, investiert das Unternehmen nun in Hightech-Modelle. Diese Hybride werden zwar – unter anderem – mit Benzin fahren, aber sehr viel weniger davon verbrauchen.

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Milliarden fließen in die Verbrenner-Werke von Mercedes

Fast jährlich werden die Richtlinien der EU, was den CO₂-Ausstoß von Autos betrifft, strenger. Es mag auf den ersten Blick so aussehen, als ob sich die Stuttgarter Firma zwischen Elektro und Verbrenner einfach nicht entscheiden kann. Auf der anderen Seite sind die Kunden aber zurzeit zu zögerlich, was reine E-Autos betrifft. Dass Mercedes jetzt wieder verstärkt in seine Verbrenner-Werke investiert, könnte sich also als kluger Schachzug erweisen. Und langjährige Arbeitsplätze wären so auch bis auf Weiteres gesichert.