Kurzarbeit kommt: Traditionsfirma aus Baden-Württemberg in der Krise

Ein Mitarbeiter in einem Blaumann bedient in einer großen Fabrikhalle eine schwere Maschine. Es scheint eine Art Motor zu sein, der an einem Kran hängt und den der Arbeiter vorsichtig manövriert.
Symbolbild © imago/ Rainer Unkel

Die deutsche Wirtschaft erholt sich nach den Krisenjahren nur langsam. Das zeigt sich auch an den vielen Entlassungen quer durch alle Branchen des Landes. Nun steckt eine weitere Traditionsfirma aus Baden-Württemberg in der Krise.

Corona und Inflation sowie sinkende Nachfrage nach vielen Produkten in der Industrie und Baubranche setzen der deutschen Wirtschaft immer noch schwer zu. Indessen steckt erneut eine bekannte und eigentlich starke Traditionsfirma aus Baden-Württemberg in der Krise.

Auswirkungen und Gründe für Kurzarbeit beim Baumaschinenhersteller

Die Liebherr-Gruppe, ein weltweit tätiger Industriekonzern, hatte in jüngster Zeit wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Diese führten zu Kurzarbeit an mehreren Standorten, sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz. Im Januar 2024 startete die Liebherr-Werk Biberach GmbH in Baden-Württemberg eine umfangreiche Kurzarbeitsmaßnahme. Betroffen sind rund 1.000 Mitarbeitende, etwa ein Drittel der Belegschaft am Standort Biberach.

Diese Maßnahme, die bis Ende September 2024 beantragt wurde, wurde als Reaktion auf einen Rückgang der Nachfrage und steigende Rohstoffpreise beschlossen. Liebherr produziert in Biberach hauptsächlich Turmdrehkräne. Doch die Nachfrage danach sank zuletzt aufgrund von Bauverzögerungen und wirtschaftlicher Unsicherheit in der Baubranche. Die Entscheidung zur Kurzarbeit trafen dabei die Verantwortlichen, um Arbeitsplätze zu erhalten und die Produktionskapazitäten an die aktuelle Marktlage anzupassen. Es ist gut, dass die Mitarbeiter bereits im Vorfeld umfassend informiert wurden. Sie bekommen auch eine große Unterstützung und Beratung. Trotz dieser schwierigen Situation hofft das Unternehmen natürlich auf eine Erholung des Marktes.

Lesen Sie auch
Wow: In Baden-Württemberg findet fast das größte Volksfest statt

Belegschaft am anderen Standort auch von Kurzarbeit betroffen

Auch in der Schweiz bleibt die Liebherr-Gruppe von den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht verschont. Denn in Bulle, im Kanton Freiburg, hat Liebherr Machines in Bulle für 350 Mitarbeitende Kurzarbeit angemeldet. Diese Maßnahme tritt ab Juli in Kraft und betrifft etwa ein Viertel der Belegschaft an diesem Standort. Hier produziert Liebherr unter anderem Verbrennungsmotoren für die Bau-, Land- und Forstwirtschaft. Auch dort merkt man die sinkende Nachfrage auf dem internationalen Markt.

Die hohen Rohstoffpreise und die insgesamt unsichere wirtschaftliche Lage haben Liebherr dazu veranlasst, die Produktionskapazitäten in Bulle temporär zu reduzieren. Die Kurzarbeit soll zunächst für drei Monate gelten. Eine Verlängerung, je nach Entwicklung der Situation, bis Ende des Jahres ist aber möglich. Die Liebherr-Gruppe steht also wie viele andere Firmen vor großen Herausforderungen. Verursacht wurden diese durch eine unglückliche Kombination aus fehlender Nachfrage und steigenden Preisen bei Rohstoffen. Die Einführung von Kurzarbeit soll auch die Anstellung der Mitarbeiter so weit wie möglich sichern.