Kliniken betroffen: Streikwelle mit Tausenden in Baden-Württemberg

Mehrere Demonstranten laufen in Shirts mit der Aufschrift "wir streiken" durch die Stadt im Zusammenhang mit einer Demonstration. Man sieht die Menschen nur von hinten, aber nicht ihre Gesichter.
Symbolbild © istockphoto/ollo

Gestern ging es los, dass die Beschäftigten ihre Arbeit niederlegten. Dieses Mal sind die Kliniken in Baden-Württemberg betroffen. Alle wichtigen Hintergründe zu dem dramatischen Streik stehen hier.

Immer wieder kommt es in sämtlichen Arbeitsbereichen zu plötzlichen Ausfällen. Wenn die Beschäftigten mehr Lohn fordern, tun sie das meist mit Streiks. Jetzt sind sogar die Kliniken in Baden-Württemberg betroffen.

Tausende streiken

Man kann nur hoffen, dass dieser Konflikt ein sofortiges Ende findet. Denn, wenn die Bahn streikt, dann ist das für alle Herausforderung genug. Hier gilt übrigens seit dem letzten Wochenende diese neue Pflicht. Wenn in Baden-Württemberg nun insgesamt vier Kliniken vom Streik betroffen sind, ist die Situation durchaus dramatischer. Bereits gestern musste man die ersten Operationen verschieben, weil die Angestellten für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gingen. Ab 8 Uhr morgens hatten dort mehrere tausend Angestellte der Krankenhäuser ihre Arbeit niedergelegt. Was jetzt kommen muss, ist die Einigung.

Eine Streikwelle kann in Baden-Württemberg niemand gebrauchen – vor allem, wenn es die Kliniken sind, die davon betroffen sind. So ein abrupter Stillstand, zu dem es gestern an vier Unikliniken kam, erschüttert das Gesundheitswesen nachhaltig. Leere OP-Säle, sowie wartende und leidende Patienten. Für eine Notfallversorgung war gesorgt. Allerdings gerät so etwas natürlich schnell an seine Grenzen, wenn Tausende mit einem Mal aufhören zu arbeiten. Hinter dem Protest steckt die Gewerkschaft Ver.di. Sie hatte den Warnstreik für die Pfleger und das sonstige medizinische Personal ausgerufen. Natürlich wollen alle mehr Geld. Doch die Beschäftigten der Unikliniken Tübingen, Freiburg, Heidelberg und Ulm wollen eines, sogar fast noch mehr, nämlich Entlastung. Dazu gehören auch mehr freie Tage.

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Kliniken in Baden-Württemberg betroffen

Der Gewerkschaft selbst geht es bei dem Warnstreik nicht nur um das medizinische Fachpersonal. Sämtliche Angestellte der genannten Unikliniken sollen einen Gehaltszuwachs von elf Prozent bekommen. Das ist eine ordentliche Forderung, deren Umsetzung noch auf sich warten lässt. Der Arbeitgeberverband versteht das alles nicht so recht. Man hat erst 2018 einen neuen Tarifvertrag verhandelt. Außerdem hat man seither tausende Pfleger zusätzlich eingestellt, bei gleichzeitig sinkender Anzahl der Patienten.

Der Punkt des Arbeitgeberverbandes klingt logisch. Fakt ist aber auch, dass alle Kosten seit 2018 extrem gestiegen sind. Zusätzlich zeigt eine neue Umfrage, dass in Deutschland 300.000 ausgebildete Pflegefachkräfte bei besseren Bedingungen wieder in ihren Beruf einsteigen würden. Man muss also immer beide Seiten sehen. Da bei diesem Streik in Baden-Württemberg aber dieses Mal wirklich so etwas Unersetzliches wie die Kliniken betroffen sind, muss eilends eine Lösung her, bevor uns eine Streikwelle überschwemmt.