Kahlschlag: Autozulieferer kürzt 400 Stellen in Baden-Württemberg

Ein Mitarbeiter in einem Blaumann bedient in einer großen Fabrikhalle eine schwere Maschine. Es scheint eine Art Motor zu sein, der an einem Kran hängt und den der Arbeiter vorsichtig manövriert.
Symbolbild © imago/ Rainer Unkel

Das ist ein Albtraum für viele Arbeitnehmer: Ein bekannter Autozulieferer kürzt jetzt Hunderte Stellen in ganz Deutschland. Einen Standort trifft es dabei vermutlich besonders hart.

Ein großer Autozulieferer hat verkündet, dass er 400 Stellen kürzt. Im schlimmsten Fall muss sogar ein ganzer Standort des Unternehmens daran glauben.

Die Gewerkschaft ist nicht einverstanden

Die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor angespannt und macht es vor allem Unternehmen der Automobilindustrie schwer, am Markt zu bestehen. Jetzt hat auch der Autozulieferer Thyssenkrupp Automotive Body Solutions verkündet, dass er 400 Stellen in ganz Deutschland kürzt. Der Konzern mit Hauptsitz in Heilbronn betreibt weitere fünf Standorte deutschlandweit und bislang ist unklar, wo die Jobs genau wegfallen werden.

Die IG Metall vermutet allerdings, dass es vor allem den Ort Wandern-Lockweiler im Saarland hart treffen wird. Denn in der Mitteilung zum Stellenabbau wurde das Werk explizit als „Hauptstandort für das Projektgeschäft“erwähnt. Zwar gibt es noch keine offizielle Aussage seitens des Unternehmens dazu, an welchem der sechs Standorte welche Stellen wegfallen. Aktuell ist sich die Gewerkschaft allerdings nicht einmal sicher, dass der Standort mit etwa 1.000 Beschäftigten im Saarland den Kahlschlag überhaupt überstehen wird. Deshalb hat die IG Metall am 09. August bereits hunderte Mitarbeiter zusammengetrommelt, um gegen den Personalabbau zu demonstrieren.

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Die Kritik ist groß

Die Gewerkschaft kritisiert vor allem, dass der Autozulieferer die Stellen kürzt, um sie danach billiger in anderen Ländern zu besetzen. Das zumindest erklärt der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Saarbrücken, Thorsten Dellmannn, in Bezug auf den Plan des Unternehmens. Um die schlimmen Folgen einer solchen Umstrukturierung für die Betroffenen in Deutschland zu vermeiden, haben sich alleine am Freitag 600 Mitarbeiter zu der Demonstration vor dem Gebäude in Wandern-Lockweiler zusammengetan.

Der Betriebsratsvorsitzende des Standortes betonte bei der Veranstaltung erneut, dass das saarländische Werk am stärksten betroffen sein wird. Obwohl es nach wie vor keine offizielle Stellungnahme dazu gibt, kann man davon ausgehen, dass er weiß, wovon er spricht. Denn der Autozulieferer hat sich sehr wohl zum aktuellen Vorgehen geäußert. So hat das Unternehmen bereits Ende Juli angekündigt, dass die zuständigen Gremien der Arbeitnehmervertretung an dem Entscheidungsprozess beteiligt werden. Bis es mehr Informationen dazu gibt, wo die 400 Stellen wegfallen, müssen die Mitarbeiter sich dementsprechend weiterhin in Geduld üben und auf das Beste hoffen.