Großunternehmen schließt Standorte in Baden-Württemberg

Ein Arbeiter steht vor einer riesigen Anlage in einer großen Industriehalle und legt seine Hand auf etwas, das aus Stahlringen besteht. Er trägt einen Helm für mehr Sicherheit bei seinen Arbeiten.
Symbolbild © imago/Rupert Oberhäuser

Erneut ächzt ein Großunternehmen unter wirtschaftlichem Druck und schließt deswegen Standorte in Baden-Württemberg. Dieser Abbau ist vor allem für die vielen Arbeiter ein bitterer Schlag.

Noch immer schwächeln viele Unternehmen und Großkonzerne in Deutschland und Europa unter der Inflation, den teuren Rohstoffen und natürlich der immer teurer werdenden Energie. Nicht überraschend ist es daher, dass ein prestigeträchtiges Großunternehmen Standorte in Baden-Württemberg schließt und damit auch einen Stellenabbau durchführt.

Strategische Umstrukturierung soll das Unternehmen retten

Der Schweizer Technologiekonzern Komax sieht sich aufgrund sinkender Auftragszahlen und wirtschaftlicher Unsicherheiten zu harten Einschnitten gezwungen. Etwas, womit derzeit viele Unternehmen quer durch alle Branchen zu kämpfen haben. Besonders betroffen sind die deutschen Standorte des Unternehmens, wo bis Ende des Jahres zwei Werke geschlossen werden sollen.

Zu den am stärksten betroffenen Regionen gehört dabei leider Baden-Württemberg, wo das Werk in Jettingen seine Produktion einstellt. Diese Schließungen sind Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, der darauf abzielt, Komax langfristig wettbewerbsfähig zu halten und die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Ob dieser Plan aufgeht, muss die Zeit zeigen. Auf jeden Fall ist deutlich, dass es eine fast verzweifelte Maßnahme ist.

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Globale Effizienzsteigerung und Zukunftsperspektiven

Neben den Maßnahmen in Deutschland verlagert Komax auch in der Schweiz seine Produktionskapazitäten. Die Standorte in Rotkreuz und Cham sollen bis 2025 an den Hauptsitz nach Dierikon umziehen. Damit will man Kosten senken und die Logistik optimieren. Bereits im ersten Halbjahr 2024 hat das Unternehmen mit der Reduzierung der Belegschaft begonnen, um den Herausforderungen im Markt zu begegnen. Komax rechnet jedoch trotz der aktuellen Herausforderungen mit einer Erholung der Marktlage in der zweiten Jahreshälfte. Dies soll es dem Konzern ermöglichen, gestärkt aus der aktuellen Schwächephase hervorzugehen und besser auf künftige Schwankungen zu reagieren.

Die Entscheidungen von Komax sind symptomatisch für die Schwierigkeiten, mit denen aktuell viele Unternehmen in der Automobilbranche konfrontiert sind. Die wirtschaftliche Unsicherheit zwingt immer mehr Zulieferer zu harten Einschnitten, um langfristig bestehen zu können. Während die Automobilindustrie weiterhin mit der Transformation hin zur Elektromobilität und den Auswirkungen globaler Krisen kämpft, zeigt sich an diesem Beispiel wieder einmal, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit entscheidend für das Überleben in diesem volatilen Markt sind.