Gefährlichstes Tier der Welt breitet sich am Bodensee aus

Mehrere Personen tragen weiße Schutzanzüge im Wald in der Natur. Sie führen Felduntersuchungen durch und nehmen Proben von Bäumen, Boden und Gestrüpp. Später im Labor werden diese Proben untersucht.
Symbolbild © istockphoto/EvgeniyShkolenko

Der Sommer 2024 ist vor allem verregnet und bringt in viele Regionen so manche Plage mit sich. Die aktuellste wird durch ein Tier ausgelöst, das durchaus gefährlich ist und sich derzeit am Bodensee ausbreitet.

Eine Plage breitet sich derzeit unerwartet am Bodensee aus und besonders ein Tier steht dabei im Fokus. Nicht nur ist es gefährlich und kann Krankheiten übertragen, es sorgt auch noch für eine schlechtere Saison in der örtlichen Tourismusbranche.

Alarm am Bodensee: Große Herausforderung für Urlauber und Einheimische

Die malerische Bodenseeregion zieht normalerweise zahlreiche Urlauber an. Doch derzeit sorgt eine Stechmückenplage für erhebliche Unannehmlichkeiten. Überschwemmungen und das schwüle Wetter der letzten Wochen haben ideale Bedingungen für die Mückenvermehrung geschaffen. Die warmen Temperaturen und die feuchten Böden bieten perfekte Brutstätten für die sogenannten Überschwemmungsmücken. Diese Insektenarten legen ihre Eier bevorzugt auf feuchten Böden in Uferzonen und Flussauen ab. Die Eier können mehrere Jahre im Boden überdauern und massenhaft schlüpfen, sobald die Bedingungen günstig sind.

Diese aggressive Art von Stechmücken muss schnell Blut saugen, um sich fortzupflanzen, was die Plage noch unangenehmer macht. Der Tourismus in der Bodenseeregion leidet dabei gerade stark unter der Stechmückenplage. Stornierungen und abrupte Abreisen vom Campingplätzen sind hier leider inzwischen die Regel. Ebenso auch verkürzte oder generell weniger Gastronomiebsuche. Diese Entwicklung belastet die Tourismusbranche zusätzlich zu dem bisher miserablen Sommerwetter.

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Schutzmaßnahmen und positive Aspekte

Um sich vor den Stechmücken zu schützen, empfehlen Experten und der Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte der Stadt Radolfzell, lange, locker sitzende Kleidung zu tragen. Besonders in den Abendstunden sollten Anwohner und Besucher vorsichtig sein, da die Mücken bei warmen Temperaturen dann besonders aktiv sind.

Trotz der Unannehmlichkeiten haben Stechmücken aber auch positive Auswirkungen auf das Ökosystem. Laut Eberhard Klein vom Naturschutzbund (Nabu) in Konstanz sind die Mücken eine wichtige Nahrungsquelle für viele Fischarten und Vögel. Diese Tiere ernähren sich von den Mückenlarven und ausgewachsenen Mücken, was zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts beiträgt. Für das Ökosystem sind die Tiere also dennoch immens wichtig, auch wenn sie für die Einheimischen und Touristen verständlicherweise eher eine Plage sind. Um die Stechmückenplage langfristig zu bekämpfen, sind gezielte Maßnahmen wie die Regulierung der Mückenpopulation durch umweltfreundliche Insektenschutzmittel und eine verstärkte Überwachung der Brutgebiete gefragt.