Gefährliche exotische Tiere breiten sich in Baden-Württemberg aus

Zwei Männer in Schutzanzügen mit Atemmasken verteilen ein Pestizid oder Gift im Wald. Sie bekämpfen Schädlinge, Bakterien oder gefährliche Viren. Eine Plage breitet sich derzeit in Baden-Württemberg aus.
Symbolbild © imago/ ITAR-TASS

Es wird immer wilder: Langsam, aber sicher breiten sich immer mehr exotische Tiere in Baden-Württemberg aus. Viele Arten sind extrem invasiv und vermehren sich explosionsartig.

In Baden-Württemberg breiten sich immer mehr exotische Tiere aus. Sie sind nicht nur störend, sondern teilweise auch richtig gefährlich für die Deutschen.

Das große Krabbeln im Ländle

Man liest es aktuell immer wieder in den Schlagzeilen: Verschiedene exotische Tiere breiten sich in Baden-Württemberg aus und Bürger müssen sich in Acht nehmen. Dabei handelt es sich vor allem um invasive Insektenarten, die das Bundesland für sich einnehmen. Dazu gehört zum Beispiel die aus Asien stammende Tigermücke, welche sich besonders im Kreis Karlsruhe und in der Bodenseeregion heimisch fühlt. Gefährlich ist sie vor allem, weil sie mehr als zwanzig Krankheitserreger übertragen kann. Des Weiteren ist die Asiatische Hornisse nach Deutschland übergesiedelt und besorgt die heimischen Imker. Aktuell gehen Experten bereits von 1.000 Nestern aus. Im Jahr 2023 waren es noch halb so viele.

Zwar nicht gefährlich, aber lästig für den Menschen ist die nordafrikanische Ameisenart “Tapinoma magnum”, welche sogar schon das Internet in einem Ort lahmgelegt hat. Die kleinen Krabbeltiere zerstören Mauern, dringen in Stromkästen ein und belagern Häuser. Ein größerer Schädling ist hingegen die Biberratte. Ihr Bestand in Deutschland hat sich innerhalb der letzten 15 Jahre verdoppelt. Mit ihren 65 Zentimetern Größe sind sie Tiere dabei kaum zu übersehen.

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Keiner kennt die Lösung

Auch gefiederte Tiere breiten sich in der Region aus und führen vor allem zu hygienischen Problemen. Denn die sogenannte Nilgans hinterlässt ihren Kot überall und verunreinigt Schwimmbäder und Grünflächen massiv. Zu guter Letzt ist auch die Vermehrung der Waschbären in Deutschland ein Problem, da sie viel zu viele heimische Tiere wie Vögel, Frösche und Schildkröten essen.

Die Europäische Union führt tatsächlich eine sogenannte Schwarze Liste, auf der alle invasiven Arten stehen. Diese wird momentan länger und länger, sodass Naturschützer sich Sorgen machen. Denn die Exoten verdrängen nicht nur heimische Arten, sie übertragen teilweise auch gefährliche Krankheiten auf Tier und Mensch. Sogar ganze Ökosysteme können verändert werden, indem sich die Tierwelt hierzulande verändert. Deshalb gibt es auch eine Expertengruppe, die sich damit auseinandersetzt, wie die Ausbreitung der einzelnen Arten jeweils eingedämmt werden kann. Eine mögliche Option ist dabei zum Beispiel die Populationskontrolle durch Bejagung. Ob das sinnvoll ist, wird allerdings noch diskutiert.