Familienkonzern aus Baden-Württemberg erzielt Rekordumsatz

In einer riesigen Fabrikhalle stehen viele Arbeitstische nebeneinander, auf denen sich allerhand Werkzeug zum Herstellen befindet. Einige Mitarbeiter stehen mit Ohrschützern an den Tischen. Offensichtlich wird hier etwas aus Holz hergestellt.
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Manchen Branchen geht es angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage schlecht und viele rutschen sogar in die Pleite. Doch ein Familienkonzern aus Baden-Württemberg erzielt jetzt einen Rekordumsatz und macht von sich reden.

Traditionsunternehmen sind ein großer Faktor für die deutsche Wirtschaft. Von Inflation und Energiekrise waren leider vor allem sie, die Mittelständler, betroffen. Ein Familienkonzern aus Baden-Württemberg meldet jetzt trotz dieser generellen Flaute und der eher schlechten Stimmung im Land einen Rekordumsatz, auf den man durchaus stolz sein kann. Dennoch kommt dieser nicht ohne einen Preis.

Kurzarbeit trotz Umsatzrekord: Eine vorsorgliche Maßnahme

Das Unternehmen Pilz aus Ostfildern bei Stuttgart hat im Jahr 2023 trotz wirtschaftlicher Turbulenzen einen neuen Umsatzrekord erzielt. Das Familienunternehmen, bekannt für seine Automatisierungstechnik, konnte seinen Umsatz erneut steigern und damit an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Auf der Jahrespressekonferenz am 16. Mai verkündete Pilz, dass der Umsatz 2023 die Marke von 423,9 Millionen Euro überschritten habe. Dennoch sieht sich das Unternehmen gezwungen, in Teilen der Belegschaft Kurzarbeit einzuführen. Die genaue Anzahl der von dieser Maßnahme betroffenen Mitarbeiter bleibt allerdings ungenannt.

Trotz des erfreulichen Umsatzrekords hat Pilz in der Produktion und in indirekten Bereichen Kurzarbeit angemeldet. Diese Maßnahme ist als Reaktion auf die schwache Konjunktur und den niedrigen Auftragseingang zu Beginn des Jahres zu verstehen. In den vergangenen Jahren war die Nachfrage hoch, aber es mangelte an notwendigen Bauteilen. Davon waren viele Unternehmen in der Branche und auch bei anderen Autozulieferern betroffen. Nun, da die Bauteile verfügbar sind, fehlt es allerdings an Aufträgen.

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Ein Blick in die Zukunft: Hoffnung auf Erholung

Die Geschäftsführerin Susanne Kunschert zeigt sich dennoch optimistisch hinsichtlich der Zukunft. Trotz der aktuellen Kurzarbeit und der schwachen Konjunktur plane das Unternehmen keinen Stellenabbau. Pilz hat im vergangenen Jahr seine Belegschaft auf fast 2.500 Mitarbeiter erhöht, von denen über 1.000 am Stammsitz in Ostfildern tätig sind. Kunschert erwartet, dass sich die Auftragslage ab dem vierten Quartal erholen wird und die innovativen Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens auch im kommenden Jahr für Erfolg sorgen werden.

Pilz hat eine lange und erfolgreiche Geschichte, die 1948 in Esslingen am Neckar als Glasbläserei begann. Heute ist das Unternehmen weltweit bekannt für seine Automatisierungstechnik und insbesondere für den Not-Aus-Knopf “PNOZ”, der in vielen Industriebranchen genutzt wird. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Pilz ein Beispiel für Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit in der deutschen Industrie.