Familienkonzern aus Baden-Württemberg baut Arbeitsplätze ab

Ein Luftbild eines großen, abgelegenen Werks/einer industriellen Produktionsstätte mit mehreren Gebäuden, Nutzfahrzeugen und Parkplätzen. Im Hintergrund schließt eine leere Feldfläche die gewaltige industrielle Anlage an.
Symbolbild © imago/Rainer Weisflog

Viele müssen gehen: Ein bekannter Familienkonzern aus Baden-Württemberg kämpft mit der aktuellen Wirtschaftslage und baut in Konsequenz Arbeitsplätze ab, um das Unternehmen über Wasser zu halten.

Die aktuelle wirtschaftliche Situation bringt zahlreiche Unternehmen an ihre Grenzen. Immer wieder schmücken Insolvenzen die Tageszeitungen und haufenweise Angestellte verlieren ihre Jobs. Auch ein Familienkonzern aus Baden-Württemberg ist betroffen und trifft harte Entscheidungen.

Die Entwicklung ist mehr als erschreckend

Nur die wenigsten deutschen Unternehmen händeln die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von zurückgehender Nachfrage bis hin zu extrem gestiegenen Preisen ohne Probleme. Der Familienkonzern EBM-Papst aus Baden-Württemberg gehört nicht dazu. Das 1963 gegründete Unternehmen hat sich auf Elektromotoren, Ventilatoren, Gebläse und Lüfter spezialisiert und hat seinen Stammsitz in Mulfingen.

Der Konzern verzeichnete in den letzten Jahrzehnten riesige internationale Erfolge und zählte im Geschäftsjahr 2023/24 13.800 Mitarbeiter. Doch das vergangene Jahr hat der Firma einen ordentlichen Dämpfer verpasst. Vor allem im Bereich der Heizungstechnik sind zu wenige Aufträge hereingekommen. In Kombination mit der aktuell schwachen Konjunktur ist das Ergebnis ein Umsatzrückgang von 5,2 Prozent im letzten Geschäftsjahr.

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Die Mitarbeiter leiden unter der Situation

Dem Familienkonzern aus Baden-Württemberg blieb nach eigener Aussage keine andere Möglichkeit, als zu reagieren und die Kosten zu senken. Deshalb haben die Verantwortlichen bei EBM-Papst die Zahl der Angestellten im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent reduziert. Vor allem die Standorte in Osteuropa, Mulfingen und Landshut waren in den letzten Monaten nicht ausgelastet, weshalb man Teile der Belegschaft gehen lassen musste.

Getroffen hat es vor allem diejenigen, die im Rahmen der Leiharbeit angestellt waren. Und auch befristete Arbeitsverhältnisse wurden beendet. Ergänzend musste der Konzern zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, um die schwierige Phase zu überstehen. Erst kürzlich wurde die Maßnahme für etwa 400 Mitarbeiter in Bayern bis zum Monat September verlängert. Die Verantwortlichen betonen jedoch, dass sie die Belegschaft langfristig halten wollen und dabei vor allem die Stammbelegschaft schützen möchten. Und die Aussichten scheinen gut zu sein, denn die EBM-Papst-Gruppe betont, sich weiterhin auf internationales Wachstum fokussieren zu wollen. So soll bald zum Beispiel ein neues Lufttechnik-Werk in Rumänien entstehen.