Familienfirma insolvent: Filialen in Baden-Württemberg in Gefahr

Viele Menschen in einer Einkaufsstraße mit mehreren Shops beim Bummeln. Es herrscht dichtes Gedränge und die Seiten füllen verschiedene Schilder großer und bekannter sowie kleiner Einzelhändler für Bekleidung, Deko und diverses andere.
Symbolbild © istockphoto/william87

Weil eine bekannte Familienfirma insolvent ist, sind zahlreiche damit in Zusammenhang stehende Filialen in Baden-Württemberg in Gefahr. Ob und welche und wann sie schließen müssen, ist derzeit noch unbekannt.

Der schlechte Stand der deutschen Wirtschaft fordert weitere Opfer. Denn eine große Familienfirma ist insolvent, wodurch viele ihrer Filialen in Baden-Württemberg in Gefahr schweben, bald schließen zu müssen. Für die Standorte und dortigen Mitarbeiter gibt es derzeit noch keine Sicherheit.

Traditionsunternehmen steht vor großen Herausforderungen

Das Mannheimer Familienunternehmen Gero Mure ist seit inzwischen über vier Jahrzehnten ein fester Bestandteil der regionalen Schuhbranche. Nun steht die Firma aber vor einer schweren und ungewissen Zukunft. Denn mit der kürzlich angemeldeten Insolvenz geraten die sechs Filialen in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Baden-Baden sowie die rund 40 Mitarbeiter in eine schwierige Lage. Gero Mure, lange als zuverlässiger Anbieter hochwertiger Schuhe bekannt, sieht sich nun mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.

Der Eigentümer des Unternehmens, Alexander Seppel, nennt mehrere Faktoren, die zu dieser misslichen Situation geführt haben. Da wären die immer noch anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie, die stark gestiegene Materialkosten und nicht zuletzt ein verändertes Kaufverhalten der Kunden durch den wachsenden Online-Handel. Das alles habe den Druck auf das Unternehmen erheblich erhöht. Zusätzlich sorgte auch ein langwieriger Umbau der Filiale auf den Mannheimer Planken für weitere Umsatzeinbußen.

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Hoffnungsschimmer und Unsicherheiten: Wie geht es weiter?

Trotz der düsteren Prognosen gibt es aber noch einen Funken Hoffnung für das Unternehmen. Die vorläufige Insolvenzverwalterin versichert, dass der Geschäftsbetrieb vorerst weiterläuft. Eine gute Nachricht. Sie betont, dass die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter bis Ende September durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert sind. Ihr Hauptziel liegt nun darin, die aktuelle Lage zu stabilisieren. Außerdem sucht sie nach einer langfristigen Lösung, die das Überleben des Traditionsunternehmens sichern könnte. Dabei verweist sie auf andere positive Beispiele, bei denen insolvente Unternehmen, wie die Modekette Peter Hahn, teilweise gerettet werden konnten.

Die Insolvenz betrifft jedoch nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch das Privatvermögen von Alexander Seppel, da es sich bei Gero Mure um eine eingetragene Kaufmannsfirma handelt. Dies setzt den Inhaber natürlich unter zusätzlichen Druck, schnell eine tragfähige Lösung zu finden. In jedem Fall stellt diese Krise einen tiefen Einschnitt für das traditionsreiche Unternehmen und seine langjährige Geschichte dar.