Erste Schule lässt Kinder entscheiden, wann der Unterricht beginnt

Eine Lehrerin steht im Klassenzimmer einer Schule vor vielen Schülern. Die Jungen und Mädchen sitzen an ihren Tischen und lernen, was ihnen im Unterricht beigebracht wird.
Symbolbild © istockphoto/skynesher

Das gibt es so nirgendwo anders: Die erste Schule lässt ihre Schüler jetzt selbst entscheiden, wann sie zum Unterricht erscheinen möchten. Langschläfer dürfen später kommen.

Nicht jeder Mensch steht gern früh auf und ist direkt leistungsfähig. Genau das berücksichtigt jetzt die erste Schule in Baden-Württemberg und lässt die Schüler entscheiden, wann sie kommen möchten.

Das Modell ist unglaublich

Die Schule in Deutschland beginnt meist früh am Morgen und von Kindern und Jugendlichen wird verlangt, leistungsfähig zu sein. Doch nicht alle Menschen sind gleich und auch die Lerntypen unterscheiden sich. Das zumindest behauptet ein Gymnasium in Baden-Württemberg und testet ein vollkommen neues Konzept. Das Gymnasium in Plochingen ist damit offiziell die erste Schule, welche die Schüler darüber entscheiden ließ, wann sie den Schultag beginnen wollen.

Insgesamt handelte es sich um ein sechswöchiges Projekt, bei dem die Schüler der Schulklasse 7a eine Art Gleitzeitmodell ausprobieren dürfen. Seit dem Schulbeginn nach den Osterferien dieses Jahr können die Beteiligten sich an Dienstagen sowie Freitagen zwischen dem Schulbeginn um 7.50 Uhr und 9.50 Uhr entscheiden. Alle Schüler, die den Schulweg lieber später antreten, bekommen stattdessen Aufgaben. Diese können sie optional vor Ort oder zu Hause erledigen. Erst dann beginn der offizielle Unterricht.

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Das Ergebnis spricht für sich

Konkret lässt die erste Schule mit Gleitzeitmodell seitdem den regulären Deutsch- und Englischunterricht ausfallen und ersetzt ihn durch eine sogenannte freiwillige Lernzeit. Etwas tun müssen die Jugendlichen also trotzdem. Allerdings sie dürfen selbst entscheiden, ob sie das alleine und in Ruhe für sich zu Hause oder im Klassenzimmer unter Aufsicht tun. Bisher kommt das Projekt und die neue Freiheit bei den Schülern sehr gut an.

Die Hälfte der Zeit ist abgelaufen und die Schüler in Baden-Württemberg haben zudem erfolgreich bewiesen, dass sie das Zeitmanagement selbst übernehmen können. Viele Schüler berichten laut dem Projektleiter Till Richter, dass sie motivierter sind und auch die Lehrer konnten sie überzeugen. Denn bislang wurden die Hausaufgaben der Klasse vorbildlich erledigt. Drei Wochen wird das Projekt nun noch weitergetestet. Dann setzen sich die Schüler zusammen und stimmen darüber ab, ob das Gleitzeitmodell bestehen bleiben soll. Bei einem positiven Ergebnis schließen sich im nächsten Schritt weitere Klassen an und probieren das neue Modell aus.