Leckeres Speiseeis gehört zum Sommer wie das Schwimmen, Sonnenschein und der Biergarten. Doch oft ist dies in den Eiscafés der Städte ein teures Vergnügen. Nicht aber in einer Eisdiele in Baden-Württemberg, wo eine Kugel Eis für unglaubliche 50 Cent angeboten wird.
So wie viele Lebensmittel in Deutschland ist auch das Eis teuer geworden. Nun machen es die Betreiber einer Eisdiele in Baden-Württemberg aber anders und bieten eine Kugel Eis für sagenhafte 50 Cent an. Damit beglücken sie Jung und Alt.
Dieses innovative Preismodell für Eisliebhaber kann durchaus Schule machen
In den Sommermonaten ist die Preisgestaltung von Eiskugeln seit jeher ein heiß diskutiertes Thema. Bei Baden-Baden in Gaggenau hat ein Gastronom nun jedoch eine bemerkenswerte Alternative zum traditionellen Abrechnungssystem eingeführt. In seinem Café Brezels zahlen die Kunden nicht mehr einen festen Betrag pro Kugel, sondern der Preis richtet sich nach dem Gewicht des Eises. Also sehr ähnlich wie beim Kauf von Fleisch oder Käse im Supermarkt oder im Fachhandel. Dieses System, das 100 Gramm Eis mit zwei Euro bepreist, ermöglicht es auch Menschen mit kleinerem Budget oder schlicht wenig Hunger, sich eine süße Abkühlung zu gönnen.
Böhmer betrachtet dieses Modell als Ausdruck seiner sozialen Verantwortung. Er betont, dass durch die Gewichtsbepreisung jeder genau das zahle, was er bekomme. Diese Herangehensweise sei besonders fair, da die Gewichte von Eiskugeln stark variieren könnten. Die Kunden reagieren positiv auf diese Transparenz und Flexibilität, da sie ihre Bestellungen nun genauer an ihr Budget anpassen können.
Diese Herausforderungen und Unterschiede in der Eisherstellung kennen nur die wenigsten
Die Debatte über Eispreise ist kein neues Phänomen. Es ist so alt wie die ersten italienischen Eisdielen in der Republik und betrifft die gesamte Branche. Die Union der italienischen Speiseeishersteller, Uniteis, weist darauf hin, dass der Preis für Eis von vielen Faktoren abhänge, wie etwa den Kosten für Zutaten, Miete, Personal und Energie. In den letzten Jahren seien diese Betriebskosten aber, wie in vielen anderen Branchen, stark gestiegen. Das schlage sich natürlich zwangsläufig auch auf die Preise nieder. Hochwertige Zutaten würden zudem für besseren Geschmack sorgen, was das Eis allerdings auch teurer mache.
Es gibt außerdem deutliche regionale Unterschiede in den Preisen, die jeder Urlauber bestimmt schon einmal selbst bemerkt hat. In Großstädten wie München, wo Mieten und Personalkosten hoch sind, kostet eine Kugel Eis mehr als in ländlichen Gebieten. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern befindet sich Deutschland preislich aber immer noch im Mittelfeld. In Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich liegt der Preis für eine Eiskugel oft deutlich höher. Diese Faktoren zeigen, dass die Preisgestaltung für Eis weit mehr umfasst als nur die Menge. Die gesamte Wertschöpfungskette in der Herstellung und im Vertrieb wird so reflektiert.
