Hiobsbotschaft für hunderte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg: Ein riesiges Unternehmen schickt über den Sommer 1.500 Mitarbeiter spontan in Kurzarbeit. Für die Betroffenen ist das ein riesiger Schock.
Tausende Deutsche sorgen sich in letzter Zeit um ihre Arbeitsplätze, denn immer mehr Unternehmen geraten durch die schwierige wirtschaftliche Situation in Schieflage. Jetzt hat auch ein großer Konzern in Baden-Württemberg verkündet, dass er insgesamt 1.500 Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt.
Die Entwicklung lässt dem Unternehmen keine Wahl
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen macht schon seit einiger Zeit Schlagzeilen, weil er sich mit den wirtschaftlichen Herausforderungen schwertut. Unter anderem beliefert der Konzern die Automobilhersteller auch mit TraXon-Getrieben für Sonderfahrzeuge, wie beispielsweise Kräne. Doch bereits seit Ende Mai bestellen die Unternehmen weniger Getriebe. Daher gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Zahlen über den Sommer weiter sinken werden. Infolgedessen bleibt auch ein großer Teil der Umsätze vorerst aus.
Medienberichten zufolge geht ZF allerdings nicht davon aus, dass das Absatztief der Getriebe lange Zeit anhalten wird. Die Verantwortlichen rechnen fest damit, dass die Verkaufszahlen wieder steigen werden. Trotzdem muss ZF die Sommermonate nun erst einmal überbrücken. Um mit dem Einbruch der Aufträge fertig zu werden, reagiert das Unternehmen daher sofort und leitet entsprechende Maßnahmen ein. Unter anderem schickt es zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Jetzt heißt es Kosten senken
ZF beobachtet die sinkende Nachfrage der TraXon-Getriebe tatsächlich schon seit Monaten und hat die ersten Anpassungen vorgenommen. So wurden bereits zahlreiche Wochenendschichten gekürzt und Überstunden abgebaut. Doch das scheint nicht zu reichen, um das Unternehmen durch die schwierige Zeit zu manövrieren. Deshalb schickt ZF jetzt insgesamt 1.500 Mitarbeiter zusätzlich in Kurzarbeit.
Konkret sollen die betroffenen Angestellten in den Sommermonaten 20Prozent weniger arbeiten und jeweils einen Tag in der Woche freinehmen. Für die Mitarbeiter bedeutet das erst einmal weniger Gehalt und vor allem extrem viel Unsicherheit in Bezug auf die Jobsicherheit. Die gute Nachricht ist jedoch, dass das Gehalt durch das Kurzarbeitergeld aufgestockt wird und das Unternehmen damit rechnet, ab September schon wieder mehr Aufträge zu erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass ZF mit seiner Prognose Recht behält.