Ein neues Raubtier ist in Deutschland heimisch geworden – Und vermehrt sich

Symbolbild

Raubtiere sind in Deutschland selten zu sehen. Doch nun ist ein in Baden-Württemberg heimisch geworden und vermehrt sich sogar dort. 

Er sieht ein bisschen aus wie ein Wolf und ist so groß wie ein Fuchs – Der Goldschakal.

Es handelt sich bei ihm um ein kleines Raubtier, das mit dem Hund verwandt ist und vom Wolf abstammt.

Eigentlich lebt er in Savannen, Halbwüsten und felsigen Gegenden. Manchmal auch in Wäldern. In Deutschland war der Goldschakal bisher nicht heimisch – bis jetzt.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg sind jetzt drei Tiere heimisch geworden. Sie vermehren sich dort sogar. Zu finden ist der Goldschakal entweder mit einem Partner oder im Rudel.

Ihre Anwesenheit wird durch eine Wildtierkamera beobachtet. Eine Fotofalle, die eigentlich für Luchse und Wölfe eingerichtet wurde, hat durch Zufall zwei der Goldschakale erfasst.

Sogar ein Jungtier wurde gesichtet

Die Kamera wurde von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg aufgestellt. Diese nahm sogar einen jungen Goldschakal auf, der vermutlich im Frühling 2021 geboren wurde.

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Auch Wölfe wurden schon in Baden-Württemberg beobachtet. Ebenfalls durch Wildtierkameras.

Eine ganze Familie Goldschakale

Forscher untersuchen die Hinterlassenschaften der Tiere, um entsprechende Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Eine dementsprechende Untersuchung kann viele Aufschlüsse liefern. Sie fanden heraus, dass die drei Tiere zu einer Familiengruppe gehören. Ein Tier ist ein Rüde und vermutlich das Vatertier. Bei den gesichteten Tieren handelt es sich also um eine ganze Familie.

Das ist der Beweis dafür, dass sich die Goldschakale hier in Deutschland fortpflanzen.

Goldschakale schon früher in Deutschland gesichtet

Auch früher schon wurde der Goldschakal immer wieder in Deutschland beobachtet. Der erste wurde vor ca. einem Vierteljahrhundert in Deutschland nachgewiesen. Das Raubtier wurde jedoch nicht heimisch. Ganz im Gegensatz zu den Wölfen. Experten gingen davon aus, dass es sich lediglich um Streuner aus anderen Ländern handelt. Es gab noch keinen Beweis einer Reproduktion.

Laut einem Wildtierökologen ist es die Vermehrung der Goldschakale nicht überraschend. Dies hängt mit den Entwicklungen der letzten Jahre zusammen.