Dunkle Wolken am Bodensee: Traditionsfirma will 9.000 Stellen streichen

Die Insel Reichenau von oben, welche im Bodensee liegt
Symbolbild © istockphoto/davidhajnal

Mit Schulden und sinkendem Gewinn kämpft derzeit ein jahrhundertealtes Traditionsunternehmen: Bei diesem Konzern soll jede sechste Arbeitsstelle gefährdet sein.

Die seit Jahren anhaltende Krise durch die Coronapandemie und den Krieg in der Ukraine belastet viele Unternehmen. Der Konzern ZF Friedrichshafen soll deshalb einen Stellenabbau in Deutschland planen.

Der Konzern befindet sich seit einigen Jahren in einer finanziellen Krise

Die ZF Friedrichshafen hat weltweit rund 164.000 Mitarbeiter und betreibt 168 Produktionsstandorte in 32 Staaten. Der Hauptsitz des 1915 gegründeten Technologiekonzerns liegt in Friedrichshafen am Bodensee. 2022 generierte der Konzern einen Umsatz von circa 43 Milliarden Euro. Das Unternehmen produzierte in den vergangenen Jahren vor allem Verbrennungsmotoren für die Automobilbranche. Seit einiger Zeit konzentriert sich das Unternehmen darüber hinaus auf E-Mobilität und Brennstoffzellen. Auch das autonome Fahren ist ein Bereich, auf den sich die ZF Friedrichshafen fokussieren möchte.

Bereits seit einigen Jahren befindet sich der Konzern in einer Krise. Die Gründe dafür sind der sich verändernde Automobilmarkt sowie die Folgen der Coronapandemie und des Ukraine-Krieges. Der Konzern kämpft aktuell mit seiner Rentabilität. Im vergangenen Jahr ging der Gewinn demnach stark zurück. Zudem hat die ZF Friedrichshafen Schulden, welche sich auf bis zu 12,9 Milliarden Euro belaufen sollen.

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9.000 Stellen sollen in Deutschland gestrichen werden

Berichten zufolge plant der Konzern, bis 2032 9.000 Mitarbeiterstellen in Deutschland abzubauen. Damit wäre jede sechste Arbeitsstelle in dem Unternehmen betroffen. Auch wenn der Konzern im vergangenen Jahr mehrere Millionen in den Getriebestandort in Saarbrücken investierte, sollen auch an diesem Standort Stellen gestrichen werden.

Rund ein Drittel der weltweit für die ZF Friedrichshafen tätigen Mitarbeiter lebt in Deutschland. Einige Quellen vermuten, dass eine Verlagerung der Arbeitsplätze ins Ausland bevorstehen könnte, welche wiederum die Arbeitsplätze in Deutschland bedrohen würde. Die ZF Friedrichshafen selbst betont, dass die genannten Zahlen spekulativ und nicht offiziell bestätigt seien. Ein möglicher Stellenabbau würde demnach ohne Kündigungen und möglichst sozial umgesetzt werden. Wie sich die Lage bei der ZF Friedrichshafen weiter entwickeln wird, bleibt also abzuwarten.