Betriebe betroffen: Seuche breitet sich aus in Baden-Württemberg

Aus der Luft aufgenommes Bild einer großen Biogsasanlage mit riesigen Silos und vielen Bauernhäusern. Weiterhin gibt es dort viele Ställe und große Felder in der Umgebung.
Symbolbild © imago/Martin Wagner

Viele Betriebe in Süddeutschland kämpfen gerade mit ernsthaften Problemen, denn eine Seuche breitet sich in Baden-Württemberg aus. Die Landesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, doch ob das reicht, muss man erst noch sehen.

Krankheiten, die Tier und Mensch bedrohen, kursieren immer wieder in Deutschland. Doch diese neue Seuche, die sich derzeit in Baden-Württemberg ausbreitet, bedroht Hunderte Betriebe, die nun drastische Maßnahmen ergreifen müssen. Eine Ausbreitung kann man fast nicht mehr aufhalten, doch es gibt auch ein Heilmittel.

Rasante Ausbreitung der Seuche gefährdet Tierhaltung

Mit beunruhigender Geschwindigkeit breitet sich in Deutschland gerade das Blauzungenvirus aus und bedroht besonders die Tierbestände in landwirtschaftlichen Betrieben. Im Juni 2024 gab es zwar nur eine Handvoll gemeldeter Fälle, doch in den folgenden Monaten explodierte die Zahl der von dem Virus betroffenen Betriebe. Insgesamt stieg die Zahl der Betriebe, in denen man die Krankheit entdeckte, auf alarmierende 4.800. Rund 100 Betriebe sind derzeit allein in Baden-Württemberg betroffen.

Besonders alarmierend ist dabei die Tatsache, dass sich der Serotyp BTV-3 des Blauzungenvirus, der erstmals im September 2023 in den Niederlanden identifiziert wurde, nun fast flächendeckend in Deutschland ausgebreitet hat. Dies stellt, wie man es sich schon denken kann, die betroffenen Landwirte vor enorme Herausforderungen. Sie sehen sich gezwungen, teure Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Nur so können sie ihre Tierbestände vor dem Virus bewahren und existenzbedrohende Verluste vermeiden.

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Notwendige Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf Traditionen

Neben den wirtschaftlichen Schäden hat die Blauzungenkrankheit überraschenderweise aber auch kulturelle Konsequenzen. So führte die Ausbreitung des Virus zur Absage des traditionellen Leistungshütens beim Historischen Schäferlauf in Markgröningen. Natürlich traf diese Entscheidung die Veranstalter und die lokale Gemeinschaft schwer. Denn das Fest ist eine tief in der Region verwurzelte Tradition. Trotz der Absage soll das restliche Programm des Schäferlaufs aber wie geplant vonstattengehen. Der berühmte Barfußlauf über das Stoppelfeld soll ebenfalls stattfinden.

Angesichts der rapide zunehmenden Infektionen haben die Behörden zu umfangreichen Impfungen aufgerufen. Insbesondere der Rhein-Neckar-Kreis ist dabei von diesen Maßnahmen betroffen. Sie sollen verhindern, dass sich die Seuche weiter ausbreitet und noch mehr Betriebe in Mitleidenschaft zieht. Für die landwirtschaftlichen Betriebe bedeutet dies jedoch auch zusätzlichen Aufwand und Kosten. Zwar besteht für Menschen keine Gefahr durch das Virus, doch das Wohlergehen der betroffenen Tiere und die Zukunft der Betriebe stehen hier auf dem Spiel.