Besorgnis: Klimaziele stehen auf der Kippe in Baden-Württemberg

Viele Passanten schlendern durch die Sonne, einige halten einen bunten Sonnenschirm in der Hand. Sie kaufen in einigen Geschäften der Innenstadt ein und betrachten die Auslagen der Händler. Ab dem 1. Juli erwarten die Bürgerinnen und Bürger neue Pflichten.
Symbolbild © imago/Hoch Zwei Stock/Angerer

In Baden-Württemberg stehen die Klimaziele auf der Kippe. Mit anderen Worten: Die Prognosen sehen derzeit alles andere als gut aus. Vor allem in zwei Bereichen gibt es enormen Nachholbedarf.

Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass die Klimaziele auf der Kippe stehen. Baden-Württemberg wird seine selbst gesteckten Ziele voraussichtlich nicht erreichen. Das geht aus einem aktuellen Klimaprojektionsbericht hervor.

In Baden-Württemberg: Klimaziele stehen auf der Kippe

Derzeit deutet alles darauf hin, dass Baden-Württemberg nicht wirklich auf dem richtigen Weg ist. Die Klimaziele sind in Gefahr. Bis 2030 wollte das Land 65 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen. Bis 2040 sollte Baden-Württemberg zudem klimaneutral sein. Damit wollte man die Klimaziele fünf Jahre vor dem Bund erreichen. Doch danach sieht es derzeit nicht aus.

Für das Jahr 2030 stehen die Klimaziele auf der Kippe. Das heißt, die Zwischenbilanz wird wohl nicht so positiv ausfallen wie geplant. Die Wissenschaftler sagen voraus, dass Baden-Württemberg statt 65 Prozent voraussichtlich nur 53 Prozent der Treibhausgase einsparen kann. Das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, dürfte damit zu hoch gegriffen sein. Aktuelle Prognosen gehen zumindest davon aus, dass dieses Ziel verfehlt wird. Es sei denn, es werden härtere Maßnahmen ergriffen. Vor allem zwei Sektoren fallen hier besonders negativ auf. Das ist zum einen der Verkehr und zum anderen die Landwirtschaft.

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Große Probleme in den folgenden Sektoren

Im Verkehrssektor sind die CO2-Emissionen nicht wirklich deutlich zurückgegangen. Allein in diesem Jahr ist sogar wieder ein leichter Anstieg der CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Und auch in der Landwirtschaft werden die Klimaziele voraussichtlich deutlich verfehlt. 30 Prozent der CO2-Emissionen können wohl bis 2030 eingespart werden, es sollten jedoch 39 Prozent sein.

Andere Ziele im Energiebereich sind dagegen in greifbare Nähe gerückt. So hat die EnBW kürzlich ihre Pläne verkündet, bereits 2028 aus der Kohle auszusteigen. Auch das ist ein sehr positives Signal. Wenn man die gesetzten Ziele immer noch erreichen möchte, ist es wohl notwendig, drastischere Maßnahmen umzusetzen. Es bleibt fraglich, wie sich diese in wenigen Jahren in die Praxis umsetzen lassen.