Aufruhr: Tropische Schlangen am See in Baden-Württemberg

Schlange (Königspython) ruht auf einem Baumstamm in einem Terrarium
Symbolbild © istockphoto/Andrei310

Schlangen kriechen durch Baden-Württemberg. Und zwar solche, die in der heimischen Natur überhaupt nichts zu suchen haben.

Dass diese exotischen Schlangen an einem See in Baden-Württemberg frei umherkriechen, versetzt Besucher sowie Anwohner in Angst und Schrecken. Denn hierzulande kommen diese Reptilien eigentlich überhaupt nicht vor. Wie konnte es dazu kommen, und wie gefährlich sind diese Schlangen wirklich?

Exotische Schlangen 

Am Wochenende hat ein Badegast am Tälesee die exotischen Reptilien entdeckt. Die gute Nachricht ist, dass ein paar Experten die für Baden-Württemberg völlig ungewöhnlichen Schlangen einfangen konnten. Es gibt allerdings auch eine schlechte Nachricht. Mindestens eine von ihnen kriecht noch frei herum. Wird man den Tälesee nun absperren müssen? Das wird wohl kaum etwas bringen, denn so ein Kriechtier schlängelt sich gut wie überall hindurch. Wie es weitergeht, wird sich zeigen. Die Menschen sollen ruhig bleiben, denn die Trupps sind bereits auf der Suche – nach der nächsten Königspython.

In freier Wildbahn

Ja, Sie haben richtig gelesen. Mindestens eine Königspython ist noch immer frei unterwegs am oder in der Nähe des Tälesees bei Empfingen. Hier hat der Suchtrupp bereits fünf weitere Königspythons entdeckt. Es muss wohl kaum erwähnt werden, wie schockierend dieser Fund war. Schließlich haben Pythons überhaupt nichts mit unseren einheimischen Schlangen zu tun. Allein ihre Körperlänge von zwei Metern reicht schon aus, auch Menschen ohne Schlangen-Phobie das Fürchten zu lehren.

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Am Tälesee in Empfingen (Kreis Freudenstadt) hat ein Badegast die sonderbare Entdeckung gemacht. Kurz darauf war der ansässige Tierschutzverein sechs Stunden lang unterwegs gewesen, um insgesamt fünf Königspythons einzufangen. Es war auch der Tierschutzverein, der verlauten ließ, dass mindestens noch ein weiteres Tier umherschleiche. Aber wie groß ist die Gefahr wirklich?

Mehrere Königspythons am Tälesee

Es mag seltsam klingen, aber am Tälesee ist trotz der vermissten Königspython das Baden weiterhin erlaubt. Diese Tiere kommen eigentlich nur in Westafrika vor. Die mögliche Erklärung, dass sie in Empfingen auftauchten, muss ein Besitzer sein, der seine Schlangen aus dem Terrarium in die freie Wildbahn entließ. Das ist selbstverständlich absolut unverantwortlich. Dennoch: Königspythons, so groß sie auch sein mögen, sind für den Menschen nahezu gänzlich ungefährlich. Man muss sie schon extrem provozieren, damit sie zubeißen, und auch dieser Biss hinterlässt nur einen kosmetischen Defekt.

Der einzige, der eine wirklich unangenehme Situation fürchten muss, ist der ehemalige Besitzer der Schlangen. Die tropischen Reptilien einfach auszusetzen ist nicht nur dumm und egoistisch, sondern verstößt zudem gegen das Tierschutzgesetz. Hierfür werden Strafen bis zu fünfstelligen Beträgen ausgesprochen.