Attraktion für Familien: Märchenhafter Turm auf Insel am Bodensee

Auf einer schönen Wiese stehen viele blühende Blumen. Die bunten Dahlien stehen vor einem Turm. Der Wachturm ist eine beliebte Sehenswürdigkeit bei Touristen.
Symbolbild © imago/imagebroker

Am Bodensee steht ein wunderschöner Turm mit bewegter Vergangenheit. Doch nur die wenigsten wissen, was wirklich hinter dem einzigartigen Bauwerk steckt. Dabei ist es Glück, dass er heute noch steht.

An einem wunderschönen und bei Touristen beliebten Ort am Bodensee steht ein hoher Turm. Der Name des Bauwerks gibt dabei den ersten Hinweis darauf, dass das Gebäude eine lange Geschichte zu erzählen hat.

Der Name spricht Bände

Der Bodensee ist seit langem ein überaus beliebtes Urlaubsziel. Ein echtes Highlight der Region ist dabei die sogenannte Blumeninsel Mainau in Baden-Württemberg. Denn das Klima ermöglicht eine überaus faszinierende Fauna, die Touristen nur dort bewundern können. Doch das ist nicht alles, denn auf ihr steht auch ein ehemaliger Wachturm aus längst vergangenen Zeiten.

Konkret handelt es sich bei dem mittelalterlichen Turm am Bodensee um den Teil einer spätmittelalterlichen Befestigungsanlage. Experten vermuten heute, dass das Bauwerk bereits im Jahr 1558 errichtet wurde und in den Folgejahren um Helmdach und Holzverschalung ergänzt wurde. Des Weiteren zeigen die Dokumente, dass der Wehrturm vom Deutschen Orden errichtet wurde, welcher die Insel Mainau sein Eigentum nannte. Warum man ihn ursprünglich errichtete, verrät der Name Schwedenturm. Denn im Rahmen des Dreißigjährigen Kriegs im Zeitraum von 1618 bis 1648 versuchten schwedische Truppen, die Insel für sich zu gewinnen.

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Fast hätte er es nicht geschafft

Heute geht man davon aus, dass der Turm am Bodensee errichtet wurde, um die feindlichen Truppen aus Schweden abzuwehren. Der Plan ging jedoch nicht auf, denn die siegreichen Schweden zerstörten tatsächlich fast alles auf der Insel. Lediglich der Wehrturm blieb größtenteils unversehrt stehen. Die Angreifer verwüsteten die gesamte Insel und auch die Befestigungsanlage überstand den Angriff nicht.

Auch das sogenannte Schwedenkreuz, eine Bronzestatue, wussten die Schweden nicht zu schätzen und warfen sie den Überlieferungen nach achtlos weg. Heute hat man die in Bronze gegossene Kreuzigungsgruppe am Eingang der Insel neu aufgestellt. Wer den Schwedenturm bestaunen will, kann das nach wie vor im Südwesten der Insel tun und das einzige Überbleibsel der Befestigungsanlage inmitten des Blumenmeers auf der Insel bewundern.