Ansteckende Pest breitet sich aus in Baden-Württemberg

Zwei Männer in Schutzanzügen mit Atemmasken verteilen ein Pestizid oder Gift im Wald. Sie bekämpfen Schädlinge, Bakterien oder gefährliche Viren. Eine Plage breitet sich derzeit in Baden-Württemberg aus.
Symbolbild © imago/ ITAR-TASS

Auch nach Corona ist Deutschland leider nicht komplett sicher vor neuen Infektionskrankheiten, Viren aus dem Ausland und anderen Seuchen. Nun breitet sich eine ansteckende Pest weiterhin in Baden-Württemberg aus, sodass Sperrzonen errichtet werden.

Deutschland ist eigentlich ein sicheres Land und wir haben das große Glück, hier eigentlich gar keine, durch Tiere oder Viren hervorgerufenen, tödlichen Krankheiten zu haben. Trotzdem breitet sich gerade vor allem in Baden-Württemberg eine ansteckende Pest aus, die weder Behörden noch Bürger, auf die leichte Schulter nehmen sollten.

Pest in Süddeutschland bleibt große Gefahr

Trotz der positiven Entwicklung in Baden-Württemberg, wo seit August kein neuer Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auftrat, bleibt das Risiko einer Ausbreitung extrem hoch. Neben Baden-Württemberg melden auch die Nachbarregionen Hessen und Rheinland-Pfalz weiterhin Seuchenfälle. Eine stete Gefahr also für Wild- und Hausschweine besteht weiterhin. Auch wenn momentan keine neuen Fälle bekannt sind, besteht noch lange kein Grund zur Entwarnung, da das Virus unberechenbar bleibt.

Um das Risiko zu minimieren, setzen die Behörden weiterhin auf strenge Maßnahmen. So richtete man rund um den Fundort eines infizierten Wildschweins Sperrzonen ein, beziehungsweise beließ man diese. Transporte von Schweinen sind außerdem nur unter strengsten Hygienevorschriften erlaubt. Zudem herrscht ein Jagdverbot, um mögliche Virusverbreitung durch aufgescheuchte Wildschweine zu verhindern. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Seuchenkontrolle unterstützen, sondern auch den betroffenen Landwirten helfen, deren Existenz durch einen möglichen Schweinepestausbruch stark gefährdet wäre.

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Bedrohung für Schweinebetriebe bleibt bestehen

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende und unheilbare virale Infektion, die ausschließlich Wild- und Hausschweine befällt. Sie führt oft sogar zu tödlichen Blutungen und inneren Schäden bei den Tieren. Das macht sie so gefährlich, jedoch nur für das Vieh. Denn eine Übertragung auf den Menschen ist ausgeschlossen. Ein weitreichender Ausbruch dieser Pest hätte aber dennoch verheerende wirtschaftliche Folgen. Betroffene Tiere müssten bei einer Ansteckung getötet werden, was nicht nur einen massiven Verlust des Bestands bedeutet, sondern auch wertvolle genetische Zuchtlinien zerstört.

Da das Virus auch indirekt über kontaminierte Gegenstände, Kleidung oder Futter verbreitet werden kann, ist die Einhaltung strenger Schutz- und Hygienemaßnahmen essenziell. Die Folgen eines Ausbruchs könnten die Existenz vieler kleiner Betriebe gefährden. Probleme mit großer Enge und lang dauernde Maßnahmen zur Quarantäne verschärfen die Situation zusätzlich. Experten gehen davon aus, dass die Sperrzonen und die Maßnahmen mindestens bis zu einem Jahr nach dem letzten Fall aufrechterhalten bleiben müssen. Die Entscheidung über die Aufhebung dieser Zonen liegt dabei bei der EU-Kommission. Trotz aller Anstrengungen bleibt die Lage angespannt. So hängt auch die Zukunft vieler Betriebe maßgeblich von der Eindämmung dieser tödlichen Seuche ab.