Alle traurig: Ortschaft verliert letzte Bäckerei in Baden-Württemberg

Ein Regal in der Bäckerei mit frischen Backwaren. Auf mehreren Etagen findet man verschiedene Sorten von Brot und einige Panini.
Symbolbild © istockphoto/koldo studio

Ein Bäcker gehört zu jeder Gemeinde in Deutschland wie nur wenige andere Kulturgüter. Erschütternd ist es daher, dass eine kleine Ortschaft in Baden-Württemberg nun ihre letzte Bäckerei verliert.

Täglich frisches Brot kann und sollte man überall holen können. Doch leider ist damit in einer Ortschaft in Baden-Württemberg nun Schluss, denn hier schließt die letzte traditionsreiche Bäckerei für immer ihre Pforten. Das große Ladensterben schreitet leider auch hier voran.

Abschied von einer Tradition: Kleinstadt verliert ihren letzten Bäcker

In der beschaulichen Kleinstadt Edingen-Neckarhausen endet eine langjährige Tradition. Denn die Bäckerei Werner Hemberger, die Generationen von Bewohnern mit duftenden Backwaren versorgt hat, schließt nach der Sommerpause endgültig ihre Türen. Damit verliert die Gemeinde nicht nur irgendeinen Laden, sondern ihren letzten Bäcker. Nur verständlich, dass dieser Verlust die Einwohner schwer trifft, denn in kleineren Gemeinden wie Neckarhausen sind solche Geschäfte mehr als nur Orte zum Einkaufen. Sie sind ein fester Bestandteil des sozialen Lebens für alle Einwohner und ein wichtiger Teil der lokalen Identität.

Man kennt es leider, das Phänomen des Ladensterbens in Großstädten. Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim oder Heidelberg blieben in Baden-Württemberg davon nicht verschont. Doch für eine kleine Stadt wie Neckarhausen ist es noch einmal besonders schmerzlich. Denn hier, wo persönliche Kontakte und langjährige Kundenbeziehungen eine große Rolle spielen, bedeutet das Aus der Bäckerei nicht nur den Verlust einer wichtigen Versorgungseinrichtung. Es ist für die Menschen auch der Abschied von einem Stück Heimat und Tradition.

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Beweggründe für das Ende einer Ära überraschen

Wie man es sich denken kann, fiel die Entscheidung zur Schließung der Bäckerei Hemberger der Betreiberfamilie äußerst schwer. In einem emotionalen Flyer erläuterte die Familie die Gründe für diesen Schritt. Der rasante gesellschaftliche Wandel und der fehlende Generationswechsel seien ausschlaggebend für das Ende des traditionsreichen Familienbetriebs. Auch der Mangel an qualifiziertem Personal mache es leider unmöglich, den Betrieb fortzuführen. Eine komplette Schließung nach der Sommerpause sei also unausweichlich gewesen.

Trotz des tiefen Bedauerns in der Gemeinde haben viele Einwohner auch Verständnis für die Entscheidung der Familie Hemberger. Der Bäckermeister wünscht sich, dass seine Bäckerei bei allen im Ort in guter Erinnerung bleibt. Die Gemeinde hofft derweil, dass die geplante Eröffnung einer Tegut-Filiale die Lücke in der wichtigen Nahversorgung schließen kann. Die besondere Atmosphäre und die persönlichen Bindungen, die die alteingesessene Bäckerei in den letzten Jahren bot, kann man aber natürlich nicht imitieren und ersetzen. Damit müssen sich die Einwohner wohl oder übel abfinden.