300 Jobs: Großkonzern aus Baden-Württemberg schließt Standorte

Ein großes Unternehmen oder ein Konzern arbeitet Tag und Nacht. Das Gelände ist hier in der Abenddämmerung dargestellt. Es handelt sich um einen Industriebetrieb mit Hunderten von Beschäftigten. Am Horizont ist das Meer zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/Mlenny

Eine schlimme Befürchtung bewahrheitet sich. Jetzt verlieren tatsächlich noch mehr Menschen ihre Jobs. Denn ein Großkonzern aus Baden-Württemberg schließt zwei weitere Standorte in Deutschland.

Die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen machen es vielen Konzernen schwer, ihre Position zu halten. Jetzt schließt ein weiterer Großkonzern aus Baden-Württemberg zwei Standorte in Deutschland.

Der Druck auf den Großkonzern ist einfach zu hoch

Bei dem Unternehmen handelt es sich um den Chemiekonzern BASF mit Sitz in Ludwigshafen. Denn die gestiegenen Preise in allen Bereichen scheinen auch den Chemie-Giganten nicht unberührt zu lassen. Vor allem die Energiepreise machen es dem Unternehmen dabei schwer. Infolgedessen strukturiert das Dax-Unternehmen sich neu und hat in diesem Zusammenhang schon im letzten Jahr verkündet, einige Chemieanlagen zu schließen. Zusätzlich hat der Konzern bekannt gegeben, zahlreiche Mitarbeiter gehen lassen zu wollen. Konkret sprachen die Verantwortlichen im Februar 2023 tatsächlich von Tausenden Jobs, die durch die Umsetzung unterschiedlicher Sparprogramme wegfallen würden.

Jetzt haben sich die Befürchtungen bewahrheitet. Denn die Verantwortlichen haben verkündet, dass der Konzern die Produktion des Stoffes Glufosinat-Ammonium (GA) in Knapsack bei Köln und Frankfurt mit dem Ende des Jahres stoppe. Danach will BASF die Anlagen nicht mehr weiter betreiben, weswegen die insgesamt 300 Arbeitsplätze mit Beginn des nächsten Jahres nach und nach abgebaut werden sollen.

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Die Standorte haben so keine Zukunft mehr

Zwar schließt der Großkonzern BASF die Standorte auch wegen des hohen Kostendrucks, allerdings gibt es noch einen wichtigen Grund. Denn der Unkrautvernichter, den BASF bislang in beiden Anlagen produziert, wird von vielen Generikaherstellern angeboten. Der Konkurrenzdruck am Markt ist durch das fehlende Patent entsprechend hoch und so haben die Anbieter auch den Preis des Stoffes weit nach unten getrieben.

Hohe Margen sind daher nicht mehr umzusetzen, weshalb vor allem in Anbetracht der hohen Kosten kaum Ertrag mit dem Vertrieb erwirtschaftet werden kann. BASF möchte Glufosinat-Ammonium deshalb in Zukunft nicht mehr selbst produzieren, sondern bei Drittanbietern einkaufen. Der Konzern hat jedoch im selben Zuge verkündet, dass der Stoff dennoch ein Fokuspunkt im Unternehmen bleiben soll. Da GA eines der am häufigsten verwendeten Breitbandherbizide weltweit ist, möchte BASF an der Entwicklung verbesserter Varianten des Stoffes arbeiten.