300 Arbeiter: Traditionsfirma schließt Werk in Baden-Württemberg

Eine große Fabrik mit vielen Maschinen und Arbeitern, die im Schichtbetrieb arbeiten. Sie stellen Werkzeuge für die Industrie und Baumaschinen in der Produktionskette her.
Symbolbild © imago/CFOTO

Die Konkurrenz war in den letzten Jahren viel zu stark: Jetzt schließt eine weitere Traditionsfirma ihr Werk in Baden-Württemberg. Auf die 300 Beschäftigten kommen jetzt dunkle Zeiten zu.

Es ist final entschieden: Die Traditionsfirma schließt ihr Werk in Baden-Württemberg endgültig. Die Fertigung wird in dem Zuge an einen anderen Standort verlegt. Zahlreiche Angestellte sind direkt betroffen.

Es gab keine Chance mehr

Würth Elektronik hat seinen Stammsitz in Niedernhall und hat sich seit 1971 auf Leiterplatten, elektronische Bauelemente und Power- und Steuerungssysteme spezialisiert. Im Bereich der Leiterplatten gibt es jedoch ein großes Problem. Denn die Konkurrenz aus dem Ausland ist riesig, und Würth hatte in den letzten Jahren immer mehr mit den wirtschaftlichen Veränderungen zu kämpfen. Die europäische Nachfrage der bislang in Schopfheim im Kreis Lörrach gefertigten Leiterplatten hat nach Angaben der Unternehmensleitung massiv nachgelassen.

Das Unternehmen hat sich infolgedessen dazu entschieden, die Produktion von Leiterplatten in Schopfheim komplett einzustellen. Am 07. Oktober haben die Verantwortlichen dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie diese Entscheidung begründen. So erklärt der Geschäftsführer Würth Elektronic Circuit Board, Daniel Klein, dass die Schließung notwendig sei, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Er spricht von dem hohen Kostendruck in Schopfheim und begründet damit, weshalb das Traditionsunternehmen das Werk nun schließt.

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Die Mitarbeiter müssen gehen

Der Leiterplattenhersteller mit Sitz in Baden-Württemberg spricht in der Pressemitteilung von einer Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes und macht damit den Ernst der Lage für das Unternehmen klar. Der Pressemitteilung zufolge beträgt das Produktionsvolumen der in dem entsprechenden Werk gefertigten Teile mittlerweile weniger als zwei Prozent der Gesamtproduktion weltweit. Das liegt vor allem an der starken Konkurrenz in China und Osteuropa. Unter Berücksichtigung der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland sehen die Verantwortlichen keine Chance für den Produktionsstandort Schopfheim.

Die Traditionsfirma schließt das Werk daher, um die Situation trotz extrem gestiegener Energie- und Personalkosten zu meistern und muss infolgedessen leider alle 300 Mitarbeiter in Schopfheim entlassen. Vollkommen gibt der Konzern den Bereich jedoch nicht ab. In Zukunft werden die Aufträge dann nicht mehr in Schopfheim, sondern an einem der anderen Standorte in Deutschland bearbeitet. Wie es für die Betroffenen weitergeht, ist jedoch bislang unklar. Allerdings ist die Geschäftsleitung bereits seit dem 04. Oktober mit dem Betriebsrat im Gespräch und diskutiert einen Interessenausgleich im Rahmen des Sozialplans.