10.000 Mitarbeiter müssen in Kurzarbeit in Baden-Württemberg

Ein Arbeiter befindet sich in einer Fabrik und bedient eine Maschine. Die Fertigungshalle ist mit vielen Geräten ausgestattet und ist Teil einer Industrie.
Symbolbild © Imago/NurPhoto

Die Flaute will nicht enden: Jetzt müssen wohl noch mehr Mitarbeiter in Baden-Württemberg in Kurzarbeit. Die Gewerkschaft zeigt sich in Anbetracht der aktuellen Situation extrem besorgt.

Zahlreiche Unternehmen sind durch die harte wirtschaftliche Situation in Schieflage geraten. Infolgedessen müssen immer mehr Mitarbeiter in Baden-Württemberg in Kurzarbeit gehen. Jetzt kommt es noch schlimmer.

Es ist kein Ende in Sicht

Seit Monaten zieren Schlagzeilen über Kurzarbeit und Insolvenzen die Nachrichtenblätter. Unternehmen tun sich sichtlich schwer, die oft zurückgegangene Auftragslage in Kombination mit den in fast allen Bereichen enorm gestiegenen Kosten aufzufangen. So geraten in letzter Zeit auch immer mehr Traditionsunternehmen in Not und müssen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Auch Daimler Truck, Liebherr, der Maschinenbauer HOMAG sowie Baumaschinenproduzent Stihl greifen aktuell auf diese Maßnahme zurück.

Die zuständige Gewerkschaft zeigt sich in Hinblick auf die Entwicklung extrem besorgt. So verrät die Bezirksleiterin Barbara Resch in einem Interview, dass der Südwesten im Bundesdurchschnitt doppelt so viele Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt habe. Die Zahlen bestätigen die besorgniserregende Entwicklung. Denn laut Daten der Bundesagentur für Arbeit haben allein im April 2024 fast 61.000 Menschen konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten. Im Februar waren es im Vergleich dazu gerade einmal 48.000 Beschäftigte.

Die Zahlen sind schockierend

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Der Vorjahresvergleich macht klar, wie stark sich die Lage verschlechtert hat, denn die Zahl im April ist dreifach so hoch wie noch im Jahr 2023. Die Zahlen zeigen auch, dass in Baden-Württemberg besonders viele Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen müssen. Konkret sind es doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Experten erklären sich das vor allem dadurch, dass die Region für Unternehmen aus Bereichen bekannt ist, die es momentan besonders schwer haben.

Dazu zählt beispielsweise der Maschinenbau. So haben die Unternehmen allein im vergangenen Monat etwa 10.000 Kurzarbeitsplätze angemeldet. Inwiefern alle in Anspruch genommen wurden, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass es schlecht um die Automobilzulieferer steht. Die IG Metall befürchtet im Hinblick auf den Wandel vom klassischen Motor hin zum E-Auto und die schlechten Verkaufszahlen, dass die Lage sich noch verschlechtern könnte. Denn Befragungen der Betriebsräte hätten ergeben, dass nicht alle Firmen optimal auf den Wandel vorbereitet seien. Die Gewerkschaft bittet daher vor allem die Politik um Klarheit, damit die Unternehmen wissen, worauf sie sich in Zukunft einstellen müssen. Damit bezieht sie sich auf den Plan der CDU, den bereits beschlossenen Termin zur Abschaffung der Verbrenner nach hinten zu verschieben.