Statt Veggie: Deutsche fangen wieder an, mehr Fleisch zu essen

Eine Kundin steht in einer Fleischerei vor einer reichlich gefüllten Fleischtheke mit Auswahl und zeigt gerade auf etwas, das sie sich ausgesucht hat.
Symbolbild © istockphoto/JackF
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Das hört sich doch einfach unglaublich an und scheint dem derzeitigen Trend absolut zu widersprechen: Die Deutschen fangen wieder an, mehr Fleisch zu essen. Sie wollen kein Veggie mehr.

Die Hersteller produzieren aktuell mehr vegane Alternativen denn je. Doch diese Nachricht scheint dem bisherigen Trend komplett zu widersprechen, denn die Deutschen fangen wohl wieder an, mehr Fleisch zu essen. Sie entscheiden sich bewusst gegen Veggie-Produkte.

Thema Ernährung spaltet die Gesellschaft

Veganer gegen Vegetarier und alle zusammen gegen Fleischkonsumenten – das scheint der Trend der letzten Jahre gewesen zu sein. Man musste sich fast schon vehement rechtfertigen, wenn man Fleisch- und andere tierische Produkte konsumierte. Dann wurde einem nachgesagt, man sei egoistisch und denke nicht im Geringsten an das Tierwohl und den Klimaschutz. Fleischessende Menschen hielten Studien dagegen, nach denen der Mensch nun einmal ein Carnivor sei und somit auch die benötigten Nährstoffe am besten aus Fleisch und anderen tierischen Produkten ziehen könne. Wissenschaftliche Studien sollen immerhin zeigen, dass eine rein vegane Ernährung nicht gesund für den menschlichen Körper ist.

Studie zeigt ein überraschendes Ergebnis

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Doch nun stellte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Ernährungsreport “Deutschland, wie es isst” aus dem Jahr 2024 vor. Darin zeigt sich, dass der Teil der Menschen, die sich flexitarisch ernähren, am meisten zugenommen hat. Das sind diejenigen, sich bewusst so manches Mal für Fleischprodukte und andere tierische Lebensmittel entscheiden, dafür jedoch auf Qualität, Herkunft und Nachhaltigkeit achten. Im Vergleich zum Vorjahr nahm auch der Anteil der Fleischesser zu und stieg von zwanzig auf 23 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren stieg der Prozentsatz sogar von 17 auf 26 Prozent an.

Ganz im Gegensatz zur öffentlichen Meinung stagniert hingegen die Anzahl derer, die sich dem Vegetarismus oder Veganismus anschließen. Nach dem Ernährungsreport brauchen die meisten Menschen auch keine Lebensmittel, die besonders süß sind, weshalb die Hersteller ruhig weniger Zucker bei der Produktion verwenden könnten. Deshalb ist Özdemir der Meinung, dass die Menschen keinerlei Vorschriften in Bezug auf die Ernährung benötigen würden. Vielmehr sollte man sie in ihren Bedürfnissen unterstützen. Eines davon sei die gewünschte Transparenz bezüglich Inhaltsstoffen, Herkunft und Nachhaltigkeit.