Rassismus-Vorwürfe: Bäckereikette verbannt traditionelle Speise

Verkaufsbereich einer Bäckerei, In der Auslage gibt es zahlreiche süße Gebäcke und Kuchen, die sauber und ordentlich aufgereiht sind. Ein Traditions-Café muss bald schließen.
Symbolbild © istockphoto/Bill_Dally

Aufgrund von Rassismus-Vorwürfen verbannt eine Bäckereikette jetzt eine beliebte traditionelle Speise für die nächste Zeit aus ihren Geschäften. Der Protest war so groß, dass der Inhaber nun handeln musste.

Die Rassismus-Vorwürfe gegen eine Bäckereikette nahmen so überhand, dass sie eine beliebte traditionelle Speise für die nächste Zeit aus all ihren Filialen verbannt. Der Inhaber reagierte jetzt, da er erst einmal Ruhe in die Situation bringen wollte.

Gegen Rassismus sensibilisiert

Zum Glück reagieren heutzutage viele Menschen sehr sensibel auf Rassismus. Viele rassistische Begriffe wurden inzwischen durch andere, neutrale Wörter ersetzt. Viele kennen sicherlich das Schnitzel oder die Sauce, die nach einer ethnischen Minderheit benannt ist, und daher jetzt Paprika-Schnitzel oder Paprika-Sauce heißt. Sicherlich erinnern sich viele Menschen auch an den Schaum- oder Schokokuss, der früher eine beleidigende Bezeichnung hatte. Nach und nach wandelt sich mit der Einstellung auch der Sprachgebrauch. Trotzdem gab und gibt es noch immer Produkte, deren Namen für einzelne Volksgruppen sehr beleidigend sind.

Bäckereikette entfernt traditionelle Speise – vorerst

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Ein solches Produkt befand sich bis vor kurzem noch bei der Bäckereikette Möbius in der Auslage und konnte für 2,25 Euro erworben werden: der „Mohrenkopf“. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Speise aus Pudding und Schokolade. Dieses Gebäck gibt es schon viele Jahre in der Bäckerei zu kaufen. Doch Aktivisten der feministischen Gruppe „SektGabi*s“ halten von dieser Bezeichnung gar nichts. Sie wiesen den Inhaber Mathias Möbius auf den rassistischen Namen hin und forderten ihn in einer E-Mail auf, das süße Gebäck auf „Schokokuss“ oder „Schokoballen“ zu ändern.

Zunächst ignorierte der Geschäftsführer der Bäckereikette dieses Anliegen und behielt das Gebäck mit dem Namen im Verkauf. Als sich jedoch unter dem Instagram-Post der Aktivisten die Kommentare der User häuften, dass sie die Bezeichnung als rassistisch und beleidigend empfinden, reagierte auch der Inhaber. Er nahm das Gebäckstück kurzerhand aus dem Sortiment – vorerst zumindest. Er wolle erst einmal, dass die Gemüter sich wieder abkühlen, und sich dem Thema anschließend wieder emotionsloser annähern.