Erste Supermarktkette führt Pfand für Tüten ein – „50 Cent extra“

Eine Kundin steht an der Supermarktkasse bei einer Kassiererin. Sie bezahlt, indem sie ihre EC-Karte vor das Lesegerät hält. Die Mitarbeiterin hält die Tüte mit den Einkäufen. Hier gucken Salat und ein Baguette heraus.
Symbolbild © istockphoto/shironosov

Nachhaltigkeit ist eines der größten Themen unserer Zeit. Im Zuge dessen führt nun die erste Supermarktkette sogar ein Pfand für Tüten ein. Was einige gutheißen, geht für andere zu weit.

Jedes Unternehmen möchte heutzutage mit grünem Management überzeugen. Dafür zahlt man bei der ersten Supermarktkette jetzt schon Pfand auf die Tüten. Die Extra-Kosten, die dadurch entstehen, findet nicht jeder gut.

Nachhaltiger als die Konkurrenz, und das um jeden Preis

Nachhaltigkeit ist nicht nur gut und wichtig – sie liegt auch absolut im Trend. Es gibt sogar ein Ranking, das Deutschlands umweltfreundlichste Städte kürt, wobei auch Karlsruhe ganz vorn mitspielt. Eine Supermarktkette geht indessen den nächsten Schritt, um noch umweltbewusster zu sein, und verlangt tatsächlich Pfand-Gebühren für die Tüten beim Einkaufen. 50 Cent extra sollen Kunden jetzt pro Tasche zahlen. Zwar bekommt man das Geld wieder, wenn man die Tüte abgibt, aber viele halten diese Maßnahme dennoch für etwas übertrieben. Ist das wirklich notwendig, fragen sie sich, oder möchte man einfach das umweltfreundlichste Image von allen Supermärkten haben?

Gewiss spielt das für Rewe auch eine Rolle. Doch das neue Taschen-Pfand-System ist bei genauerem Hingucken logischer, als es zunächst erscheinen mag. Denn bei der neuen Regel geht es nicht um den eigenen Besuch im Supermarkt. Wer also persönlich einen Rewe aufsucht, bringt weiterhin entweder seine eigenen Einkaufsbeutel mit oder kauft sich eine Tasche an der Kasse, für welche er kein Extra-Pfand zahlen muss. Allerdings hat sich die beliebte Supermarktkette einen praktischen Weg für seinen Lieferdienst ausgedacht, indem sie pro Tüte 50 Cent Pfand verlangt. Bei seiner nächsten Bestellung kann der Kunde dem Lieferanten die Tüten vom letzten Mal dann einfach mitgeben. Den Pfand-Betrag verrechnet man einfach mit den Einkäufen. Somit benötigt Rewe für seinen Lieferdienst um ein Vielfaches weniger an Taschen, weil diese einfach immer im Kreislauf bleiben. Obst und Gemüse werden übrigens separat in einer Papiertüte verpackt – damit auch alles schön sauber bleibt.

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Kreative Ideen für ein umweltbewussteres Miteinander

Im Allgemeinen ist das eine kreative Idee, um seinen Service noch ein Stückchen nachhaltiger zu gestalten. Und unterm Strich zahlen die Kunden genauso viel wie zuvor. Sie müssen sich jetzt lediglich bei der Supermarktkette die Tüten für ein kleines Pfand leihen. Das ist verkraftbar und eine nette kleine Innovation für ein noch umweltbewussteres Miteinander.