„Schluss mit billigen E-Autos“ – Preise sollen deutlich teurer werden

Hersteller arbeiten an E-Autos in der Fabrik. Die Mitarbeiter tragen Arbeitskleidung. Das hintere Auto hat eine geöffnete Motorhaube und steht neben einer Treppe.
Symbolbild © imago/ITAR-TASS

Jetzt soll Schluss sein mit billigen E-Autos. Politische Maßnahmen werden wohl dazu führen, dass die Preise für Stromer durch die Decke gehen. Die Unternehmen zittern.

Extreme Preiserhöhungen stehen in der Welt der Stromer bevor. Dann soll erst einmal Schluss mit billigen E-Autos sein. Aber das ist nicht Idee der Unternehmen.

Ein Schock für die gesamte E-Auto-Branche

Obwohl die Mobilitätswende alles andere als reibungslos verläuft, hatte man wohl wieder einmal zu früh Kritik geübt. Schließlich ist Deutschland Europas absoluter Spitzenreiter in der E-Auto-Produktion. Weltweit gesehen stehen wir sogar auf dem zweiten Platz. Nur ein Handelspartner produziert mehr. Doch genau hier beginnt auch das Problem, weshalb nun Schluss mit billigen E-Autos sein soll. Auch deutsche Autobauer müssen jetzt aufgrund der politischen Maßnahmen zittern.

Und zwar hat die Europäische Union öffentlich gemacht, dass sie Sonderzölle auf Elektroautos aus China verhängen möchte. Bis zu 38,1 Prozent sollen diese betragen und bereits am 4. Juli in Kraft treten. Also bedeutet dies für die E-Autofahrer, dass Schluss mit billigen E-Autos aus China ist? Die wirklich schockierende Nachricht traf die europäischen Entscheidungsträger der E-Auto-Branche, als folgendes klar wurde: Die Sonderzölle betreffen alle Elektro-Fahrzeuge, die aus China exportiert werden. Diese Extra-Kosten betreffen nicht nur chinesische Hersteller – sondern auch solche, die in China lediglich produzieren.

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Sonderzölle aus China machen Stromer flächendeckend teurer

Ganz konkret hat dies zur Folge, dass Stromer flächendeckend teurer werden. Denn so gut wie jedes Unternehmen produziert inzwischen auch in China. Obwohl das asiatische Land der Marktführer ist, lässt sich dort immer noch günstiger bauen als beispielsweise hierzulande. Manch einer mag vielleicht einwenden, dass E-Autos noch nie billig waren. Aber auch der Dacia Spring, der stets mit seinem Einkaufspreis von 16.900 Euro als das Schnäppchen unter den Stromern galt, ist von den Sonderzöllen betroffen. Diese betragen nicht jedes Mal 38,1 Prozent, sondern bei nicht-chinesischen Produzenten „nur“ 21 Prozent. Diese Preissteigerung können aber zurzeit weder Kunden noch Hersteller stemmen.

Wie kommt die EU dazu, diese Sonderzölle zu verhängen? Die offizielle Erklärung lautet, dass man gegen unfaire Marktbedingungen vorgehen möchte. Dieses Argument klingt in zweierlei Hinsicht so unbeholfen wie auch falsch, da diese Maßnahmen letzten Endes auch europäische und deutsche Firmen treffen. BMW, Mercedes und VW produzieren allesamt in China. Somit stoßen die Pläne der EU-Kommission auf Unbehagen und Kritik bei allen Firmen. Die Bundesregierung hofft indessen, bis zum 4. Juli noch eine Lösung zu finden. Sollte das nicht gelingen, ist wirklich Schluss mit billigen E-Autos.