Rückzug: Deutscher Autobauer steckt Milliarden in Verbrenner

Ein Arbeiter steht in einer Fabrik, in der man mehrere elektrische Autos produziert. Am Fließband setzen Mitarbeiter einzelne Teile zusammen, um das E-Auto sicher für die Straße zu machen.
Symbolbild © imago/Kirchner-Media

Mit dieser Kehrtwende haben viele nicht gerechnet: Einer der größten deutschen Autobauer steckt jetzt Milliarden in die Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren. Der Markt lässt dem Unternehmen keine andere Wahl.

E-Autos lagen in den letzten Jahren stark im Trend und so gingen viele Experten und Unternehmen von einem extremen Anstieg der Nachfrage in dem Bereich aus. Doch jetzt scheint sich die Situation gewandelt zu haben, denn einer der bekanntesten Autobauer steckt plötzlich mehrere Milliarden in neue Verbrenner.

Die Menschen wollen keine E-Autos mehr

Lange waren sich etliche Unternehmen sicher, dass E-Autos die Zukunft der Mobilität sind. Doch seit einigen Monaten lässt die Nachfrage immer weiter nach. Die Elektromobilität ist nicht so attraktiv wie angenommen für die Verbraucher. Das liegt unter anderem daran, dass die staatliche Unterstützung aktuell recht gering und sowohl die Anschaffung als auch der Unterhalt eines E-Autos vielen zu teuer ist.

Das bemerken auch die Konzerne seit einiger Zeit, denn die Absatzzahlen sind stark rückläufig. Daher bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre ambitionierten Elektro-Ziele an die Marktentwicklung anzupassen. So ging beispielsweise Volkswagen davon aus, dass im Jahr 2030 ganze 80 Prozent der Neuzulassungen in Europa E-Autos sein werden. Aufgrund dessen hat der Konzern ein riesiges Budget für die Entwicklung der umweltfreundlicheren Motoren in die Hand genommen. Jetzt denkt der Autobauer um und steckt zeitgleich mehrere Milliarden in Verbrennungsmotoren.

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Der Konzern gibt nicht auf

Volkswagen nimmt keinen Abstand von seinem Ziel, E-Autos nach vorn zu bringen, doch er setzt seinen Fokus nicht mehr nur darauf. Stattdessen hält der Konzern daran fest und steckt gleichzeitig 60 Milliarden Euro in die Optimierung der Verbrenner. Konkret soll das Geld bis zum Jahr 2028 investiert werden, um auf die Entwicklung des Marktes zu reagieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der gesamte Entwicklungsetat des Unternehmens bis 2028 liegt bei unglaublichen 180 Milliarden Euro. Die übrigen 120 Milliarden sollen auch weiterhin für die Elektrifizierung ausgegeben werden. Ein alleiniger Fokus darauf sei laut des Finanzchefs Arno Antlitz aufgrund der aktuellen Marktentwicklung allerdings nicht möglich. Durch die Dual-Strategie stellt VW vor allem sicher, dass der Konzern auch weiterhin flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren kann.