Geheime Pläne durchgesickert: Mercedes hält an Verbrenner fest

Ein Angestellter von Mercedes arbeitet in einem Werk an einem roten Auto-Bus. Er trägt einen Blaumann. Die Motorhaube und eine Tür des Wagens ist geöffnet. Im Vordergrund des Bildes prangt das Logo des Autobauers, der Mercedes-Stern.
Symbolbild © imago/Rainer Unkel

Das könnte weitreichende Folgen für die gesamte Industrie haben. Die neuen Pläne von Mercedes zeigen, dass der Autobauer am Verbrenner festhalten möchte. Dieser plötzliche Sinneswandel verwirrt nicht nur die Kunden.

Es hat den Anschein, als könnten sich die Schwaben nicht wirklich entscheiden. Wie jetzt bekannt wurde, widmen sich die neuesten Pläne von Mercedes wieder viel mehr dem Verbrenner. Das sorgt für allgemeine Verwirrung – sowohl bei Autofahrern als auch in der gesamten Industrie.

Die plötzliche Kehrtwende überrascht und verwirrt zugleich

Elektro oder Benzin? Mercedes hatte, was diese Frage angeht, eigentlich ganz andere Pläne und wollte sich so schnell wie möglich vom Verbrenner distanzieren. Neulich hatte man noch – vielleicht etwas vorlaut – angekündigt, dass man im Jahr 2030 ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge verkaufen wird. Doch dem Hersteller scheint nun aufzufallen, dass dieser Stichtag mittlerweile bedrohlich nahe rückt und der Wind sich anders dreht als erwartet. Auf der anderen Seite sagt das Traditionsunternehmen aus Baden-Württemberg aber auch, dass man bis 2040 klimaneutral sein wolle. Aber wie soll das zusammenpassen? Denn die geänderten Pläne von Mercedes verraten, dass man jetzt wieder wahre Mega-Summen in den Verbrenner steckt. Niemand weiß so recht, was er davon halten soll.

Was verraten uns die offensichtlichen Stimmungsschwankungen des schwäbischen Autobauers? Wir werden wohl doch noch länger mit Diesel und Benzinern fahren, als es prophezeit wurde. 14 Milliarden Euro des Unternehmens fließen in diesem Jahr in die Entwicklung neuer Pkw. Mercedes geht es dabei nicht – wie in den alten Plänen – nur um Elektroautos – aber eben auch nicht um reine Verbrenner. Man fährt jetzt zweigleisig, beziehungsweise einen Mittelweg. Schließlich kann man heutzutage nicht mehr nach Gutdünken Verbrenner produzieren. Die Klimabestimmungen werden andauernd strenger. Da es aber in den Augen des Stuttgarter Autobauers zurzeit keinen Sinn ergebe, alles auf Elektro zu setzen, möchte man ab sofort an einer sogenannten Hightech-Verbrenner-Technologie arbeiten. Die Leute wollen – immer noch – Autos mit Benzin fahren. Dann sollen sie diese auch bekommen, denkt sich Mercedes, allerdings in klimafreundlicher Variante.

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Der schwankende Kurs von Mercedes könnte genau richtig sein

Die Pläne von Mercedes machen deutlich, dass der Verbrenner noch nicht tot ist. Aber nach Belieben CO₂ auszustoßen, wie es früher noch möglich war, geht eben auch nicht mehr. Die 14 Milliarden Euro werden die neuen Verbrenner moderner, digitaler und klimafreundlicher machen und Hybride wieder nach vorn bringen. Das bedeutet, dass man Elektro- mit Verbrenner-Technik kombiniert. Denn Mercedes hat bei seiner Kursänderung schon recht: Reine Elektroautos wollen die Kunden zurzeit kaum. Etliche wollen sich sogar nie wieder ein E-Auto kaufen. Vielleicht ist der Mittelweg des schwäbischen Autobauers genau richtig zum jetzigen Zeitpunkt.