Chaos droht an deutschen Flughäfen – „Alles komplett überlastet“

Nach ihrer Ankunft am Flughafen wartet eine große Menschenmenge am Gepäckband auf ihre Taschen und Koffer. Im Hintergrund hängt ein Bildschirm für Informationen für die reisenden Passagiere.
Symbolbild © imago/ANP

EM-Trubel, Sommerferien und mieses Wetter in Deutschland. Das alles bringt viele dazu, dem Alltag entfliehen zu wollen. Doch wer mit dem Flugzeug verreisen will, der muss sich auf Stress einstellen. Denn in der Haupt-Reisesaison 2024 droht Chaos an deutschen Flughäfen.

Besonders jetzt, zum Start der Europameisterschaft 2024 in Deutschland, reisen viele Familien und Fans nicht nur mit dem Zug, sondern auch mit dem Flugzeug. Auch um Staus auf den Autobahnen und Verspätungen bei der DB zu entgehen. Doch leider kommt es auch an den deutschen Flughäfen zu Chaos, sodass man vor allem viel Zeit und Nerven mitbringen muss, wenn man in den Sommermonaten fliegen möchte.

Daten offenbaren Erstaunliches zu Flugverspätungen

Das Serviceportal Flightright hat Daten analysiert, nach denen Fußballfans an den verschiedenen deutschen EM-Spielorten möglicherweise mit erheblichen Verspätungen und Flugstornierungen konfrontiert werden könnten. Die Untersuchung ist dabei nicht aus der Luft gegriffen, sondern basierte auf Daten vom 1. Januar bis zum 12. Juni 2024 und umfasste alle geplanten Abflüge an den 15 größten deutschen Flughäfen. Diese befinden sich zum Teil auch in Städten, die Austragungsort der verschiedenen EM-Spiele sind. Ein Flug gilt dann als verspätet, wenn er mindestens 15 Minuten hinter dem Zeitplan liegt. Also ähnlich wie im Bahnverkehr.

Die Analyse zeigt, dass der Flughafen München, ein wichtiger EM-Austragungsort, die höchste Verspätungsquote aufweist. Fast 20 Prozent der Flüge in München waren demnach im untersuchten Zeitraum verspätet. Die Spielstätte Hamburg folgt mit einer Verspätungsquote von 15,03 Prozent. Im Gegensatz dazu zeigen die Daten, dass Flughäfen wie Dortmund und Leipzig deutlich besser abschneiden. Nur 8,49 Prozent bzw. 10,47 Prozent beträgt hier die Verspätungsquote. Diese Unterschiede könnten für Fans, die ihre Reisen planen, entscheidend sein.

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Das Recht der Reisenden im Falle von Stornierungen

Neben Verspätungen sind auch Flugstornierungen ein erhebliches Problem für EM-Fans. Der Flughafen Frankfurt am Main steht dabei an erster Stelle, da hier im analysierten Zeitraum 3,78 Prozent der 106.259 geplanten Abflüge gestrichen wurden. Leipzig folgt mit einer Stornierungsrate von 3,36 Prozent. Und auch München und Hamburg weisen mit 2,69 Prozent beziehungsweise 2,20 Prozent hohe Zahlen auf.

Deutlich besser sieht es für Reisende aus, die den Flughafen Dortmund nutzen, denn hier wurden nur 0,31 Prozent der Flüge storniert, was ihn zu einer der verlässlichsten Optionen macht. Oskar de Felice von Flightright rät den Fans, während der Europameisterschaft mehr Zeit für Sicherheitskontrollen und eine verstärkte Polizeipräsenz an den Flughäfen einzuplanen. Zudem sollten Fluggäste ihre Rechte kennen. Bei Verspätungen und Stornierungen stehen ihnen nach EU-Recht Entschädigungen von 250 bis 600 Euro zu. Um Probleme zu vermeiden, empfiehlt es sich, weniger frequentierte Flugzeiten zu wählen. Außerdem kann es helfen, alternative Flughäfen für die Reise in Betracht zu ziehen, die in der Analyse besser abgeschnitten haben. Es ist auch wichtig, stets über aktuelle Flugpläne und mögliche Änderungen informiert zu bleiben, um rechtzeitig reagieren zu können.