Geisterstadt: Leerstand in Karlsruher Innenstadt nimmt weiter zu

Wenige Bürger laufen durch die Innenstadt. Sie gehen einkaufen und bummeln. An der Straße befinden sich Geschäfte für Lebensmittel und Mode. Auf der Straße fahren keine Autos.
Symbolbild © imago/Wolfgang Maria Weber

Immer weniger Menschen kommen in die Karlsruher Innenstadt, gleichzeitig nimmt der Leerstand weiter zu. Viele Läden suchen einen Nachfolger. Manche Geschäfte halten sich nur wenige Monate und schließen dann wieder.

An manchen Stellen hat man unter der Woche den Eindruck, man befindet sich in einer Geisterstadt. Hier muss unbedingt etwas passieren, denken sich auch viele Besucher, die durch die Karlsruher Innenstadt schlendern und die Leerstände bemerken.

Kampf gegen den Leerstand in Karlsruher Innenstadt

Im vergangenen Jahr hat Karlsruhe mit der “City-Transformation” ein neues Projekt gegen den Leerstand ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein neues Vermietungsmodell, das zu einer Belebung der Innenstadt führen soll. Nicht nur in Karlsruhe gibt es einen sogenannten “Impact Hub” – einen Ort in der Metropole für Start-ups, Freiberufler und Unternehmen. Hier können sie einen Neustart wagen und dazu beitragen, dass sich vor Ort wieder mehr Gewerbetreibende ansiedeln und die Innenstadt beleben.

Entlang der Karlsruher Kaiserstraße haben in letzter Zeit dennoch zahlreiche Geschäfte geschlossen – gerade deshalb soll die “City-Transformation” neue Impulse setzen, was zuletzt mit zwei neuen Projekten gelungen ist. So eröffnete Anfang September das Integrationscafé Sekas. In dem Café von Domenik Petranovic arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Wenige Tage später kam ein weiteres Geschäft in Karlsruhe hinzu. Im Modegeschäft Wertvoll können sich Bräute mit Kleidern und allem, was man für den schönsten Tag im Leben braucht, eindecken. Das Besondere daran: Es handelt sich um Second-Hand-Mode zu deutlich günstigeren Preisen.

Lesen Sie auch
1 Million Euro: Flüchtlinge kommen in Karlsruher Hotels unter

“Den Rang abgelaufen” – Probleme in Karlsruhe nehmen immer weiter zu

Ein ebenso positives Beispiel gegen den Leerstand in der Innenstadt liefert die Kleinstadt Ettlingen. Während man in Karlsruhe mit Widrigkeiten wie Baustellen kämpft, ist es in Ettlingen gelungen, die Altstadt zu beleben, etwa durch die Boutique Mirabelle oder das Café Böckeler. Es scheinen die kleinen Einkaufsstädte zu sein, die das Interesse des Handels wecken. Die Leerstände in der Karlsruher Innenstadt werden dagegen auch in Zukunft ein Problem bleiben – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Baustellen und der Übermacht des Onlinehandels. Die Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen in der Kaiserstraße wiegen deshalb doppelt schwer und machen Gewerbetreibenden das wirtschaftliche Überleben nicht gerade einfacher.