1 Million Euro: Flüchtlinge kommen in Karlsruher Hotels unter

Zahlreiche Flüchtlinge stehen mit gepackten Koffern und Taschen vor einer Unterkunft. Sie suchen ein neues Zuhause und stehen dafür lange Zeit in einer Schlange.
Symbolbild © imago/ANP

Immer mehr Flüchtlinge finden in Karlsruher Hotels ein neues Zuhause. Eigens dafür hat die Stadt zahlreiche Zimmer in Eigenregie angemietet. Die Kosten belaufen sich auf mehr als eine Million Euro. Nicht alle Bürger haben dafür Verständnis.

Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Karlsruhe und finden hier einen Platz in einem Karlsruher Hotel. Die Stadt selbst übernimmt die Kosten, um so schnell wie möglich zu helfen.

Flüchtlinge leben in Karlsruher Hotels – enorme Kosten für die Stadt

Karlsruhe nimmt bei der landesweiten Verteilung der Flüchtlinge eine Sonderrolle ein. So ist die Stadt nicht verpflichtet, allen Asylbewerbern eine vorläufige Unterbringung zu gewähren. Eine Ausnahme bilden Flüchtlinge, die noch minderjährig sind. Und genau um diese geht es, wenn die Stadt ganze Hotels anbietet, um Flüchtlinge unterzubringen.

So soll ein Hotel in der Karlsruher Innenstadt für die nächsten Jahre eine Flüchtlingsunterkunft bleiben. Hier finden vor allem diejenigen Schutz, die auf der Flucht ihre Eltern verloren haben. Die Rede ist von minderjährigen Asylsuchenden. Erst vor wenigen Tagen hat der Gemeinderat beschlossen, die Flüchtlinge in Karlsruher Hotels unterzubringen. Das kostet die Stadt über 1,2 Millionen Euro, die vom Land erstattet werden. Mit anderen Worten: Die Investition fehlt der Stadtkasse nicht.

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24 Euro pro Nacht: Flüchtlingsunterkunft in Karlsruher Hotel

Das Objekt für die Unterbringung der Flüchtlinge befindet sich in der Ebertstraße. Nachdem zunächst einige Zimmer angemietet wurden, ist nun das gesamte Hotel belegt. Es bietet 141 Betten. Ein Bett kostet 24 Euro pro Nacht. Das sind mehr als 100.000 Euro Miete im Monat. Doch nicht alle Schutzsuchenden haben die Möglichkeit, kostenlos in der Ebertstraße zu wohnen. So zahlen Flüchtlinge aus der Ukraine eine monatliche Nutzungsgebühr von 500 Euro für die Zimmer. Dazu gehören unter anderem die Kosten für Reinigung, Wäsche und Postverteilung. Die Stadt äußert sich bisher positiv über die Zusammenarbeit mit dem Hotelbesitzer. Dennoch bleibt generell ein Mangel an Unterkünften für Flüchtlinge in Karlsruhe.