Die Wölfe in Baden-Württemberg sollen jetzt eventuell zum Abschuss freigegeben werden. Noch diskutieren die Verantwortlichen heftig, doch es wird sich bald einiges in Europa verändern.
Wölfe galten in Deutschland lange als ausgerottet. Doch nun sind die Wölfe wieder da – und sollen eventuell zum Abschuss freigegeben werden. Dabei geht es vor allem um den Sicherheitsaspekt.
Die Wölfe verlieren ihren Schutzstatus
Seit einigen Jahren kommt es immer wieder zur Sichtung von Wölfen in Deutschland. Für Artenschützer ist das eine erfreuliche Nachricht, denn lange ging man davon aus, dass es hierzulande keinen Bestand mehr gibt. Die Verbreitung der Tiere bringt teilweise jedoch auch Probleme mit sich. Das zumindest sehen die Vertreter der EU-Staaten so und möchten den Schutz der Wölfe abschwächen.
Die deutsche Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) beschwichtigt jedoch in Bezug auf diesen Plan. Denn sie erklärt, dass es sich bei der Regelung wirklich nur um Problemwölfe handeln soll. Im Allgemeinen sollen die Tiere weiterhin geschützt bleiben. Die drei ansässigen Wölfe in Baden-Württemberg sollen demnach nicht einfach zum Abschuss freigegeben werden. Sie weist in dem Rahmen auf den Herdenschutz hin und betont, dass das Ziel weiterhin sei, dass Wölfe und andere Herdentiere friedlich koexistieren könnten.
Es soll einfacher werden
Doch nicht alle Wölfe sind friedlich und so hört man immer wieder von Angriffen auf andere Tiere. Hier möchte die EU eingreifen und mehr Spielraum für die Problembehandlung schaffen. Vor allem für Länder mit einer großen Anzahl ansässiger Wölfe soll konkret ein möglicher Abschuss vereinfacht werden. Agrarminister Peter Hauk (CDU) schließt sich dieser Überzeugung an und erklärt öffentlich, dass es Sinn ergebe, den Schutzstatus in Baden-Württemberg zukünftig in das Jagdrecht zu integrieren. Damit bezieht er sich vor allem auf die Wolfsangriffe im Südwesten, welche seiner Meinung nach schnelles Handeln erfordern.
Mit der Zustimmung Deutschlands für die Herabstufung sind die Wölfe in der EU schon bald nicht mehr “streng geschützt”. Sie werden jedoch auch nicht einfach zum Abschuss freigegeben. Der Schutzstatus wird lediglich auf “geschützt” geändert, wodurch Handeln in Problemfällen zukünftig unbürokratischer möglich ist. Aktuell stehen noch die Entscheidung auf Ministerebene und die Festlegung der Details aus. Fällt das Urteil positiv aus, kann die EU einen Antrag auf die Herabstufung beim ständigen Ausschuss der Berner Konvention einreichen. Denn diese ist seit dem Jahr 1979 für den Schutz europäischer, wild lebender Tiere und Pflanzen verantwortlich.
