An manchen Orten: Immer mehr Straftaten in Baden-Württemberg

Polizisten sind bei einem Einsatz in der Innenstadt zu sehen. Ein Streifenwagen steht mit Beamten in Warnwesten auf der Straße, während vor ihnen eine Demonstration sich bewegt.
Symbolbild © istockphoto/FooTToo

Die Sicherheitslage in Deutschland wird zunehmend bedroht. Überfälle und Anschläge sind gefühlt an der Tagesordnung. Nun gibt es an bestimmten Orten in Baden-Württemberg immer mehr Straftaten.

Wenn es immer mehr Straftaten in Baden-Württemberg gibt, sowie eigentlich im ganzen Land, ist es durchaus ein Grund zur Sorge. Vor allem eine Ortschaft ist betroffen, wo es zu teils abstrusen Delikten kommt. So etwas gab es vor ein paar Jahrzehnten definitiv nicht und nun müssen Bewohnern und Ordnungskräfte entsprechend reagieren.

Ein wachsendes Problem mit Vandalismus in Baden-Württemberg

Die Kirchen in Baden-Württemberg galten lange als Orte der Stille und Besinnung, doch in den letzten Jahren haben Diebstahl und Vandalismus deutlich zugenommen. Das Landeskriminalamt registrierte allein im Jahr 2023 fast 900 sehr besorgniserregende Straftaten. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies ein Anstieg um fast sechs Prozent, was definitiv zu viel ist. Besonders erschreckend ist dabei die Zunahme von Gewaltdelikten um 56 Prozent. In vielen Fällen handelt es sich um Diebstähle, die fast die Hälfte aller Straftaten in Kirchen ausmachen. Das jüngste Beispiel ist ein Vorfall im Ortenaukreis, wo die Täter bei einem Einbruch Geld stahlen.

Obwohl die Zahl solcher Vorfälle steigt, betonen viele Kirchen aber erstaunlicherweise, dass es sich um Einzelfälle handele. So sehen sie auch keinen Grund, mehr drastische Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart plant so trotzdem keine flächendeckende Installation von Alarmanlagen oder Gitterstäben. Diese Haltung scheint jedoch angesichts der zunehmenden Vorfälle fragwürdig.

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Zerstörung und Diebstahl: Emotionale und finanzielle Verluste

Neben dem finanziellen Schaden hinterlassen diese Taten natürlich auch emotionale Wunden bei den Gemeinden und den Mitarbeitern der Kirchen. Im April 2023 ereignete sich in Stockach ein besonders schwerer Fall. Hier sägte ein Täter den Fuß einer monumentalen Christus-Figur ab, verbrannte sie sogar und stahl mehrere Schilder. Der Sachschaden lag bei rund 20.000 Euro, doch der Verlust für die Gemeinde war unermesslich. Solche Angriffe auf religiöse Symbole lassen die Frage aufkommen, ob die Kirchen mehr tun müssen, um sich zu schützen.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufklärungsquote bei diesen Delikten – also Vandalismus und Diebstahl – alarmierend niedrig ist. Trotz der Versuche der Beamten, die Ermittlungen zum Erfolg zu führen. Nur ein Drittel der Fälle aus dem Jahr 2023 konnte aufgeklärt werden, und Diebstähle endeten noch seltener mit einer Verhaftung – nur jede sechste Tat wird gelöst. Trotz der niedrigen Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren, bleibt die drängende Frage: Wie lange können Kirchen den Schutz ihrer heiligen Stätten vernachlässigen, bevor die Straftaten weiter eskalieren?